Zusammenfassung
Was in dieser Arbeit unter Stabilisierungspolitik verstanden werden soll, wird in der traditionellen deutschen Literatur meist unter dem Titel Konjunktur- und Beschäftigungspolitik bzw. unter Ablaufspolitik1) abgehandelt. Der Begriff Stabilisierungspolitik ist im deutschen Sprachraum nicht üblich; eher schon der Begriff Stabilitäts politik, der jedoch die Konzentration auf ein einziges Ziel, die Stabilisierung des Preisniveaus betont. Wenn hier der Begriff Stabilisierungspolitik dem traditionellen der Konjunktur- und Beschäftigungspolitik vorgezogen wird, dann nicht aus reiner Semantik, sondern auch um einen neuen Inhalt und eine geänderte Betrachtungsweise anzudeuten: Die traditionelle Konjunktur- und Beschäftigungspolitik war im wesentlichen eine Instrumentenlehre, eine qualitative Beschreibung von Wirkungen der Instrumente der Fiskal- und der Geldpolitik. Es ging ihr stets um die Stabilisierung einer Größe — des Ziels — durch DeStabilisierung einer anderen Größe — des Instruments. Die Theorie der Stabilisierungspolitik konzentriert sich hingegen der Idee nach auf die Stabilisierung des Systems als solchem, als Kompromiß wenigstens auf die Beeinflussung von Zielbündeln durch Instrumen-tenbündel. In diesem Sinn steht die Theorie der Stabilisierungspolitik — trotz ihrer größeren Komplexität — der praktisch angewandten Politik näher als die deterministische, komparativ-statische isolierende Abstraktion der traditionellen Instrumentenlehre.
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Literatur
Zur Problematik der Unterscheidung von Ordnungs- und Ablaufspolitik ebenso wie von qualitativer und quantitativer Politik siehe Riese 1972, 39ff.
Ähnliches vollzog sich in den International Economics viel früher: Caves/Johnson schrieben 1968 in der Einleitung zu den ‘Readings in International Economics’’: “...the editors in the Readings in the Theory of International Trade (1949, G.T.) felt compelled to eschew, sadly but firmly, the inclusion of quantitative empirical work, for fear it would prove to perishable to warrant enshrining into an archive that aspired to lasting interest. The views of international economists have probably altered on this point in the intervening years, during which several important pieces of quantitative work have provided powerful stimuli for further research, both theoretical and empirical, as well as treasured issues for classroom discussion’.
Die merkwürdige Lünge ergibt sich daraus, daß 3 Kitchinzyklen einen Juglar-, und 6 Juglar-zyklen einen Kondratieffzyklus bilden.
Burns/Mitcheli (1946, 3) definierten bereits damals durchaus im modernen Sinn: “Business cycles are a type of fluctuation, found in the aggregate activity of nations that organize their work mainly in business enterprises: a cycle consists of expansions occurring at about the same time in many economic activities, followed by similar general recessions, contractions, and revivals which merge into the expansion phase of the next cycle; this sequence is recurrent but not periodic; in duration business cycles vary from more than one year to ten or twelfe years; they are not divisible in cycles of similar character with amplitudes approximating their own.”
Die Mittelwerte eignen sich dafür wenig, weil sie bei wichtigen Reihen nahe Null liegen.
Das zeigt sich in Übersicht 2.1/2 in einer sehr kleinen Streuung trotz des erheblich höheren Niveaus des Aggregats.
Etwa mit Preisstabilität bei Vollbeschäftigung unvereinbare Lohnforderungen.
Da Geld eine Produktionselastizität von fast Null und eine Substitutionselastizität von Null hat (steigt sein Preis, wird es nicht zugunsten anderer Güter weniger nachgefragt), führen Veränderungen in der Geldhaltung zum vollen Durchschlagen der negativen Einkommenseffekte.
New Classical Macroeconomics.
Siehe dazu auch Abschnitt 14.4.
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Tichy, G. (1988). Einführung. In: Konjunkturpolitik. Heidelberger Taschenbücher, vol 253. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-97134-1_1
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