Der Entwicklungsgang des Menschen

Zusammenfassung

Dort, wo die tierischen Vorfahren des Menschen den Entwicklungsweg zu den heutigen Menschenaffen hin verließen, beginnt der menschliche „Eigenweg“. Der Begriff will einfach besagen, daß damit auf den Gleisen der fortschreitenden Evolution eine weitere Weiche gestellt war. Diesen Eigenweg müssen in der Jungtertiärzeit unzählige „Vormenschen-Affen“ gegangen sein. Als früher „Wanderer“ auf ihm gilt der aus Kieferfunden erschlossene Ramapithecus aus dem indischen Unterpliozän. Seit dem späten Phozän, zahlreich aber erst im frühen Pleistozän stellen sich dann die insbesondere süd- und ostafrikanischen Australopitheciden („Südaffen“) ein, an deren Merkmalsmosaik sich die Frage erhebt: Noch Tier oder schon Mensch? Mit noch äffischem Gehirnvolumen (um 500 ccm) verbindet sich bei ihnen bereits aufrechter Gang, der erhöhte „Übersicht“ in offener Steppenlandschaft gewährte und Antrieb für die weitere geistige Entwicklung durch mutativ- selektiv sich vollziehende Gehirnvergrößerung war. Außerdem waren die Hände dadurch zum Tun befreit. Mit den Australopitheciden zusammen lebte ein ihnen verwandter Homo hahilis (LEAKEY; lat. = geschickt, noch treffender wäre, Homo faber“ gewesen), dem sich nach Begleitfunden von Artefakten in der berühmten Oldowayschlucht der Serengetisteppe die früheste sichere Herstellung von Werkzeugen, also echtem Gerät, zuordnen läßt – im Unterschied zu der bloßen Verwendung vorgefundener Hölzer, Steine oder Knochen, wie sie auch schon im Tierreich vorkommt, z.B. wenn eine Möwe Miesmuscheln mit fallengelassenen Steinen öffnet.