Zusammenfassung
Die Zahl potentieller Erreger von Hautinfektionen ist außerordentlich groß und die Inzidenz bakterieller Infektionskrankheiten an der Haut höher als an irgendeinem anderen Organ. Der einleuchtende Grund hierfür ist, daß die Haut das Grenzorgan zur mikrobiologischen Umwelt darstellt. Im Verhältnis zum Keimangebot der Umwelt sind Infektionen der Haut jedoch bemerkenswert selten, da diese durch ein äußerst wirksames Schutzsystem ausgerüstet ist. Dieses Schutzsystem besteht in erster Linie aus der mechanischen Barriere der Hornschicht, deren relativer Trockenheit und dem niedrigen Oberflächen-pH-Wert (etwa 5,5). Zusätzlich sind noch eine Reihe wenig definierter keimabwehrender, körpereigener Substanzen an der Hautoberfläche wirksam, zum Teil unspezifischer (u. a. freie Fettsäuren), zum anderen Teil spezifischer Natur (Immunglobuline). Ein wichtiger Faktor sind schließlich antagonistische Interaktionen der verschiedenen Keimpopulationen selbst (Tabelle 7). Ihr keimfeindliches Milieu macht die Hautoberfläche weitgehend unempfindlich gegenüber der Invasion auch in großen Mengen herangebrachter pathogener Keime verschiedenster Provenienz; bei Verletzungen der Hornschicht bricht diese Abwehr allerdings zusammen. Die meisten bakteriellen Hautinfektionen sind demnach nur bei traumatischer Inokulation oder bei Vorhandensein präexistenter Schäden der Hornschicht möglich. Typische Beispiele für derartige Schäden: kleine Kontinuitätsverletzungen, Wundnähte, starke Hydratation der Hornschicht (Okklusivverband!).
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Fritsch, P. (1988). Bakterielle Infektionskrankheiten der Haut. In: Dermatologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-97113-6_14
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