Zusammenfassung
Die drei Hauptfunktionen des Immunsystems sind (a) die Unterscheidung von körpereigenen und körperfremden Makromolekülen, (b) die Befähigung zu einer spezifisch auf ein einzelnes Molekül zugeschnittenen Immunantwort sowie (c) das immunologische Gedächtnis. Die wichtigsten Bausteine des Immunsystems, welche diese Aufgabe erbringen, sind die als Immunzellen bezeichneten Lymphozyten sowie die Antikörper. Lymphozyten lassen sich in zwei Subpopulationen aufteilen: B-Lymphozyten produzieren die spezifíschen Antikörper und sind für die humorale Immunantwort verantwortlich. T-Lymphozyten sind Träger der zellulären Immunantwort. Bestimmte als Suppressor oder Helferzellen hochspezialisierte T-Lymphozyten können B-Lymphozyten und die aus ihnen entstehenden Plasmazellen beeinflussen und so deren Antikörperprodüktion steuern. Unter den fünf Antikörperklassen IgG, IgA, IgM, IgD und IgE spielen Antikörper der Klasse IgE eine bedeutende Rolle bei allergischen Sofortreaktionen. IgE-Antikörper besitzen zwei Erkennungsregionen, mit deren Hilfe sie Allergene binden können. Ein bedeutsames Merkmal ist darüber hinaus eine Haftstelle am Fc-Stück des IgE-Antikörpermoleküls, über welches diese Antikörperklasse die Zelloberfläche von Mastzellen besetzen kann. Die auf diese Weise sekundär-sessil an Mastzellen gebundenen IgE-Antikörper haben eine Schlüsselrölle bei der Auslösung einer Sofortreaktion, der häufigsten Allergieform im HNO-Be- reich. Als Antwort auf ein körperfremdes Makromolekül produziert das Immunsystem spezifische Antikörper als auch sensibilisierte T-Lymphozyten. Folge dieser Immunantwort ist eine Immunreaktion, an welcher weitere Zellarten sowie unterschiedliche biochemische Signalstoffe als Partner beteiligt sind. Da Immunreaktionen dadurch sehr komplex verlaufen, sind verschiedene Typen von Immunreaktionen zur Klassifikation vorgeschlagen worden. Weil Immunreaktionsmechanismen keineswegs vollständig verstanden sind, ist die Berechtigung einer Klassifizierung umstritten. Es ist jedoch zweckmäßig, die Einteilung von Immunreaktionen zu kennen, da sie zur wissenschaftlichen und klinischen Kommunikation häufig verwendet werden.
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Zenner, HP. (1987). Immunologische Grundlagen. In: Allergologie in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96999-7_2
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