Zusammenfassung
Einschneidende Beschränkungen der Lebensweise wurden zu Unrecht verordnet, weil man von der Reaktion auf exzessive Belastungen fälschlich schloß, auch normale Einflüsse des täglichen Lebens müßten schaden (Wasser, Kaffee), oder die Einschränkungen wurden ohne jeden Grund verordnet (Alkohol). Es ist zwar richtig, daß Kaffee in der extremen Konzentration von 45 g in 150 ml Wasser, eine eklig schmeckende Brühe, bei unbehandeltem Glaukom leichte Druckanstiege bewirken kann, aber selbst diese Reaktion ist so selten, daß der Test zur Frühdiagnose wieder verlassen wurde. 1–2 Tassen Kaffee oder Mokka ändern bei operiertem oder medikamentös reguliertem Glaukom den i.o. Druck nicht, oder sie senken ihn sogar. Es ist auch richtig, daß 1000 ml Wasser, in 5 min getrunken, bei nicht reguliertem Glaukom i. o. Druckanstiege für etwa eine Std bewirken können, aber so schüttet kein normaler Mensch Flüssigkeit in sich hinein. Der Glaukomkranke kann unbedenklich trinken, was er mag, wenn er nicht mehr als 500 ml in etwa einer halben Stunde trinkt. Die Gesamtflüssigkeitsmenge pro Tag ist für den i. o. Druck selbst bei ungenügender Ausscheidung belanglos, denn sonst müßte jeder Nephrosekranke ein Glaukom haben.
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Leydhecker, W.: Influence of coffee upon ocular tension in normal and glaucomatous eyes. Amer. J. Ophthal. 39, 700 (1955)
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Leydhecker, W. (1985). Lebensweise. In: Die Glaukome in der Praxis. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96872-3_10
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