Zusammenfassung
Schutzimpfungen dienen der Vorbeugung von Infektionskrankheiten, gegen deren Erreger es noch keine anderweitige Therapie gibt oder bei denen die Behandlung zu spät käme. So ist z. B. eine Antibiotica-Therapie gegen den Erreger der Diphtherie und des Keuchhustens wirksam, kommt jedoch meistens zu spät. Gegen Viren steht noch keine zuverlässige Chemotherapie zur Verfügung. Aktive Immunisierung (= Schutzimpfungen) bringen den Körper mit den Leibessubstanzen der Erreger, ihren Stoffwechselprodukten und Giften in Kontakt und induzieren die Bildung von humoralen Antikörpern, überwiegend der Immunglobulin G-Klasse, und führen außerdem zur cellulär-geweblichen Reaktionsbereitschaft (Allergie vom verzögerten Typ, celluläre Immunität). Eine aktive Immunitätsbildung kann prophylaktisch und therapeutisch erfolgen. Im letzteren Fall tritt die Immunisierung rascher ein, als die Dauer der Inkubationszeit der betreffenden Infektionskrankheit beträgt (z. B. Tollwut, Masern). Bei der passiven Immunisierung bzw. Immuntherapie werden die spezifischen, bereits von einem Spender gebildeten Antikörper dem Menschen zugeführt. Die passive Immunisierung beschränkt sich daher nur auf den humoralen Anteil der Immunität und ist überwiegend gegen bakterielle Toxine (Tetanus-Toxin, Diphtherie-Toxin) gerichtet, bzw. bezweckt ein Abfangen der virämischen Phase einer Virusinfektion (z. B. Masern-Prophylaxe mit Gammaglobulinen nach Degkwitz).
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Literatur
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Stickl, H. (1982). Schutzimpfungen. In: Infektions- und Tropenkrankheiten, Schutzimpfungen. Taschenbücher Allgemeinmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96684-2_5
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