Zusammenfassung
Die Eröffnung von Leberabscessen mit Kauter oder Messer wurde bereits im Altertum durchgeführt. Die wahrscheinlich ersten bezeugten Leberpunktionen zur Entleerung tropischer Leberabscesse hat Larrey während des ägyptischen Feldzugs Napoleons vorgenommen, die erste erfolgreiche Punktion eines Leber- echinococcus wurde 1825 von Récamier veröffentlicht. Der Verdienst, die Nützlichkeit der Leberpunktion für histologische Zwecke erkannt zu haben, fällt keinem geringeren als Paul Ehrlich zu. Frerichs [60] berichtet in seinem 1884 erschienenen Buch darüber. Mittels einer dünnen Kanüle mit aufgesetzter Injektionsspritze aspirierte Ehrlich Lebergewebe von einer normalen Person und zwei Diabetikern, um Aufschluß über den Glykogengehalt zu gewinnen. Der Verdienst, die Leberbiopsie zu einer diagnostischen Methode ausgebaut zu haben, gebührt Lucatello [108] (1895). Es handelte sich dabei um Cytopunktionen mit dünner Nadel, die im Ausstrich oder Zupfpräparat untersucht wurden. Bereits 1907 berichtete Schupfer [149] über erfolgreiche Leber- und Milzpunktionen mit einer dickeren Nadel, die es erlaubte, Gewebezylinder einer histologischen Aufarbeitung zuzuführen. In den folgenden Jahren wurde die Methode immer wieder von einzelnen Autoren aufgegriffen, konnte sich aber erst nach 1939 ständig behaupten, nachdem Iversen undRoholm [82] ihre Methode veröffentlicht hatten.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1969 Springer-Verlag, Berlin · Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Thaler, H. (1969). Historischer Überblick. In: Leberbiopsie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96669-9_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-96669-9_1
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-96670-5
Online ISBN: 978-3-642-96669-9
eBook Packages: Springer Book Archive