Zusammenfassung
Artikel 9 Abs. 1 des Grundgesetzes gewährleistet das Grundrecht der Vereinigungsfreiheit. Als erste deutsche Verfassung hat das Grundgesetz die Freiheitsrechte mit unmittelbarer, die zentrale und gliedstaatliche Staatsgewalt bindender Geltung ausgestattet (Art. 1 Abs. 3 GG). An dieser unmittelbaren Geltung nimmt das in Artikel 9 allen Deutschen garantierte „Recht, Vereine und Gesellschaften zu bilden“, teil. Die Gewährleistung findet gemäß Artikel 9 Abs. 2 ihre Schranke darin, daß Vereinigungen, deren Zwecke oder deren Tätigkeit den Strafgesetzen zuwiderlaufen oder die sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder gegen den Gedanken der Völkerverständigung richten, verboten sind. Einzelheiten des Verbotsverfahrens regelt das Gesetz zur Regelung des öffentlichen Vereinsrechts (Vereinsgesetz) vom 5. August 1964.1
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Anmerkungen
BGBl. III 2180–1.
Zur Interpretation der Vereinigungsfreiheit siehe die Standardkommentare zum GG; sowie Feldemann, Peter: Vereinigungsfreiheit und Vereinigungsverbot, München 1972; Friauf, Karl H.: Die negative Vereinigungsfreiheit als Grundrecht, in: Festschrift R. Reinhardt, Köln 1978, S. 389ff.; Füßlein, Rudolf W.: Vereins-und Versammlungsfreiheit, in: Neumann/Nipperdey/Scheuner: Die Grundrechte, Bd. 2, 2. Aufl. Berlin 1968, S. 425 ff.
Vgl. wieder die Standardkommentare zum GG; ferner BVerwGE 7, 125 ff.; speziell zum Grundrecht der Selbstdarstellung Fischer: Salto mortale eines Amtsschimmels, in: Mitteilungen des Hochschulverbandes 1978, S. 165 ff.
Siehe außerdem Beitrag 25 und für den weiteren Zusammenhang Dallinger: Erl. zu § 41 HRG, in: Dallinger/Bode/Dellian: Hochschulrahmengesetz, Kommentar, Tübingen 1978; Kickarts, Peter: Erl. zu § 41HRG, in: Großkreutz/Hailbronner/Ipsen/Waiter, HRG Kommentar, Hamburg, Stand Okt. 1979 sowie insbesondere zu den rechtlichen Beziehungen zwischen Studentenschaft und wissenschaftlicher Hochschule Schmitt Glaeser, Walter: Die Rechtsstellung der Studentenschaft, Bad Homburg 1968.
Zum Vorstehenden vgl. Golücke, Friedhelm: Studentenwörterbuch, Würzburg 1979, S. 297 ff.; Krause, Peter: „0 alte Burschenherrlichkeit“ Die Studenten und ihr Brauchtum, Graz 1979, S. 8ff.; Kikkartz (Anm. 4), Rdnr. I ff.
RGB1. 1933 I, S. 215.
Siehe Kickartz (Anm. 4), Rdnr. 4; Artikel „Studenten“, in: Der Große Herder, Bd. 11, Freiburg/Br. 1935, Spalte 715ff.
Vgl. dazu Golücke (Anm. 5), S. 96; Sonnenschein: Artikel „Studententurn, soziales“, in: Staatslexikon, 3. und 4. Aufl., Bd. V Freiburg/Br. 1912, Spalte 351 ff.
Siehe dazu insgesamt Köttgen, Arnold: Deutsches Universitätsrecht, 1933, S. 155ff.; Golücke (Anm. 5), S. 96; die Artikel „Deutsche Studentenschaft“ und „Deutscher Studentenverband“ in: Der Große Herder, Bd. 3, Freiburg/Br. 1932, Spalte 967 f.
Vgl. den Artikel „Deutsche Studentenschaft“ (Anm.9); Kickartz (Anm.4), Rdnr. 1ff.; Golücke (Anm. 5), S. 96.
Siehe Beitrag 26; vgl. auch die uneinheitliche Rechtsprechung des BVerwG in seinen beiden Urteilen vom 13. Dezember 1979 — 7C58.78-und-7C65.78-DÖV 1980, S. 602ff. und dazu die Anmerkung von Bachof, Otto, in: DÖV 1980, S. 607ff.; sowie Dallinger (Anm. 4), Rdnr. 5ff.; Kickartz(Anm. 4), Rdnr. 4 und 39 ff.
Vgl. Golücke (Anm. 5), S. 295 und 302, sowie Geimer, Reinhold u. Geimer, Hildegard: Science in the Federal RepublicofGerrnany, 4. Aufl. Bonn 1978, S. 31 ff.
Siehe auch 3 Politische Studentengruppen, insbesondere bei Anm. 23ff., und Golücke (Anm. 5), S.302.
Quelle: vds Inforrnationsdienst, Bonn (1979), im Anschluß an Seite 10.
§ I des Hochschülerschaftsgesetzes vom 20. Juni 1973, (öst.) BGB!. 1973, Nr. 309.
Vgl. Beitrag Nr.13 und 25 sowie auch Adomeit, Klaus: Unsere Universität-Frühjahr 1981, JZ 1981, S.550.
Golücke (Anm. 5), S. 239.
GolÜcke (Anm.5), S.151f.
So (im Frühjahr 1981) das Bild an der Philipps-Universität Marburg/Lahn; vgl. ferner Golücke (Anm. 5),S. 150und 192.
Ein Überblick auch bei Golücke, S. 150f., 177f. und 260f.
In Marburg kandidierte beispielsweise 1980 zum Studentenparlament eine „GBAL“ = „Grün-Bunt-Alternative Liste“; siehe auch Anm. 24.
Golücke, S. 207.
Vgl. Beitrag 26.
So stellenz. B. in Marburg seit WS 1980/81 Jusos und die „Grün-Bunt-Alternative Liste“ den ASTA Marburger Universitätszeitung v. 6. 11. 1980, S. 3.
Vgl. oben bei Anm. 13 und auch Geimer/Geimer (Anm. 12), S. 32.
Siehe oben 2.1 „Deutsche Studentenschaft“ und „Deutscher Studentenverband“.
Ausführlich zur Geschichte der Studentenwerke: Bork, Uwe; Klee, Manfred: Studentenwerke — ihre Arbeit und ihre Geschichte, DUZ 1979, Heft 19,1980, Heft 2, 9 und 18, erschienen auch als Sonderdruck der DUZ, nach dem hier zitiert wird (S. 3); „Deutsches Studentenwerk, Festschrift zum vierzigjährigen Bestehen“ Bonn 1961; Schairer, Reinhold: Das erste Jahrzehnt des Deutschen Studentenwerks (1921–1932), in dervorgenannten Festschrift, S. 42ff.; Thieme, Wemer: Recht und Pflicht der wissenschaftlichen Hochschule zur sozialen Fürsorge für ihre Studenten, Bonn 1963, S. 22 ff.; jeweils m. w. Nachw.
vom 6. Juli 1938, RGBI. 1, S. 802.
hierzu Bork/Klee (Anm. 27), S. 3. Schlömer, Hans: Die Ära der Gleichschaltung, in: Deutsches Studentenwerk (Anm. 27), S. 63 ff.
Die neuen Studentenwerke nach 1945 waren also nicht Rechtsnachfolger des Reichsstudentenwerks. Formal existiert das Reichsstudentenwerk noch immer. Beim Bundesministerium des Innern besteht ein Liquidationsvorstand. Nach dem Kriege stand zunächst in Frage, ob das Reichsstudentenwerk nach Maßgabe einer Kontrollratsdirektive aufgelöst werden sollte. Das Werk wurde jedoch nicht als eine NS-Organisation angesehen. Später wurde das Liquidationsverfahren eröffnet.
dazu aus führlich Beitrag 28.
vom 26. August 1971, BGBl. I, S. 1409, zuletzt geändert durch Gesetz vom 16. Juli 1979, BGBl. I, S. 1037. Bei Abschluß dieses Manuskripts befindet sich ein Siebtes Gesetz zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes in Vorbereitung, und zwar im Stadium eines Vorentwurfs der Bundesregierung. Das Gesetz soll als solches am I. August 1981, einige Bestimmungen des Gesetzes sollen zu späteren Zeitpunkten in Kraft treten.
Zu dieser ganzen Entwicklung Bork/Klee (Anm. 27), S. 4ff., sowie Geimer/Geimer (Anm. 12), S. 33.
He VGH, Beschluß vom 9.4. 1976 Nr: VI TH 233/76.
Bay VGH, Urteil vom 28. 7.1980, Nr.7 N — 1566/79; für den früheren Rechtszustand vgl. Thieme (Anm. 27), S. 36f.
Quelle: „Deutsches Studentenwerk — Jahresbericht 1979“, Bonn 1980, S. 63ff.
(KVSG) vom 24. Juni 1975, BGBl. I, S. 1536.
Bork/Klee (Anm. 27), S. 4.
Quelle: „Studentenwerke im Zahlenspiegel — 1979“, hg. vom DSW, Bonn 1980.
so der für die Gründung von Korporationen übliche Ausdruck; vgl. Krause (Anm. 5), S. 76.
Vgl. oben I Einleitung; allgemein zur Geschichte des Verbindungsstudententurns Golücke (Anm. 5), S. 142, 165, 297ff. und 307; Krause (Anm. 5), S. 74ff. Siehe auch Reumann, Kurt: Die alten Herren trinken mit den Aktiven auf das deutsche Vaterland, FAZ vom 11. 11. 1981.
Krause (Anm. 5), S. 114ff.
Vgl. oben 2.1 „Deutsche Studentenschaft“ und „Deutscher Studentenverband“.
Eine eingehende Darstellung dieser Vorgänge bei Krause (Anm. 5), S. 178ff.
BVerwGE 7, 125ff. Zeitweilig war auch beim Bundesverfassungsgericht ein Verfahren anhängig gewesen, das aber nicht zur Durchführung gelangte; vgl. Golücke (Anm. 5), S. 128. Wegen des entsprechenden Farbenverbots an der FU Berlin vgl. Reumann (Anm. 41).
Siehe oben 3 Politische Studentengruppen.
Vgl. Anm. 40.
Zu diesen Merkmalen siehe Golücke (Anm. 5), S. 296 und 297ff.; Krause (Anm. 5), S. 7.
BGHSt 4, 24ff.
Vgl. oben bei Anm. 45.
Einzelheiten bei Golücke (Anm. 5), unter dem jeweiligen Stichwort.
Unklar und sehr fraglich die allgemeinen (?) Zahlenangaben bei Reumann, (Anm. 41).
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Folz, HE. (1982). Studentische Vereinigungen. In: Flämig, C., et al. Handbuch des Wissenschaftsrechts. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96659-0_27
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