Zusammenfassung
Im ersten Entwurf (§ 108) war bestimmt: „Ein nichtiges Rechtsgeschäft wird in Ansehung der gewollten rechtlichen Wirkungen so angesehen, als ob es nicht vorgenommen worden ware“. Die Bestimmung wurde von der zweiten Kommission gestrichen, weil „der Begriff des nichtigen Rechtsgeschäftes in der Wissenschaft feststehe und deshalb einer eingehenden Definition nicht bedürfe“. Die zweite Kommission war auch der Meinung, „die im Entw. versuchte Begriffsentwickelung könne hinsichtlich des Passus cin Ansehung der gewollten rechtlichen Wirkungen beanstandet warden“ 1. Stellt man jedoch statt dessen auf die rechtsgeschäftliche Regelung ab, so heißt Nichtigkeit eines Rechtsgeschäfts nichts anderes, als daß die rechtsgeschäftliche Regelung, wie sie nach dem Inhalt des Rechtsgeschäfts gelten soll, nicht gilt. Vielfach ist man der Ansicht, das nichtige Rechtsgeschäft sei „etwas rechtlich überhaupt nicht Vorhandenes“, es existiere nur „als faktisches Geschehnis“ 2. Dem ist nicht zu folgen. Nur die in dem Rechtsgeschäft gesetzte Regelung gilt nicht so, wie sie gesetzt ist. Deshalb können auf Grund des nichtigen Rechtsgeschäfts, weil es eben nicht nur ein „faktisches Geschehnis“, sondern ein Rechtsgeschäft ist, doch Rechtsfolgen eintreten. So wird z. B. die Haftung nach §§ 307, 309 unrichtig eingeordnet, wenn sie als eine solche nur für culpa in contrahendo verstanden wird. Voraussetzung der Haftung nach §§ 307, 309 ist der Vertragsschluß.
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Literatur
Vgl. BGH 31, 321 ff.
Vgl. Prot. I, 260, 261 (Mugdan I, 726).
So z.B. Coing-Staudinger § 141 N. 2; siehe aber Pawłowski a.a.O. S. 9 ff.
Vgl. auch Zepos, Festschr. Jean Spiropoulos (1957) S. 467
Prot. I, 261 (Mugdan I, 727)
Mot. I, 217 (Mugdan I, 472); vgl. audi Gebhard, Vorentw. Allgem. Teil II, 2 S. 193.
So Coing-Staudinger § 141 N. 2 7 So v. Turh II, 1 S. 292
So Erman-Westermann § 141 N. 1 9 Coing-Staudinger § 141 N. 2
Das Reichsgericht hat in der Entscheidung RGJW 1931, 3550 die Frage dahingestellt sein lassen. Sonst besteht aber Einhelligkeit. Vgl. auch RG 146, 234 ff., 238.
Siehe unten Ziff. 9.
So mit Recht Prot. I, 262 (Mugdan I, 727)
Zu Unrecht meint Coing-Staudinger § 141 N. 7, der Grundsatz, daß die Bestätigung keine rückwirkende Kraft habe, werde in § 141 Abs. 2 „aus Billigkeitsrücksichten “wesentlich abgeschwächt. Die Regelung des § 141 Abs. 2 ergibt sich aus dem Sinn des Vertragstypus der „Bestätigung“.
Vgl. Coing-Staudinger § 141 N. 7; Erman-Westermann § 141 N. 1; Soergel-Hefermehl § 141 N. 11; BGH 32, 13 u. Zit.
Vgl. BGH 16, 143 ff.; 23, 122 ff.; 25, 311 ff.
BGH 25, 316.
Vgl. dazu Wieacker Sav.Z. (Rom.Abt.) 69 (1952), 314 ff.
Der BGH hat in der Entscheidung LM § 123 Nr. 22 bei einem wegen arglistiger Täuschung angefochtenen Dienstvertrag mit Recht dem täuschenden Vertragspartner einen Bereicherungsanspruch über die vertragliche Vergütung wegen Verstoßes gegen Treu und Glauben versagt.
Siehe dazu unten § 39 Ziff. 3.
Siehe dazu oben § 17 Ziff. 6.
Siehe dazu oben § 27 Ziff. 5.
So z. B. Enn.-Nipperdey § 202 II 1; Coing-Staudinger § 142 N. 1.
Mot. I, 219 (Mugdan I, 473).
So mit Redit BGH LM § 142 Nr. 1; anders Enn.-Nipperdey § 203 N. 6.
Siehe unten § 38 Ziff. 5.
So BGH LM § 119 Nr. 5 mit Nachweisen.
So BGH LM § 119 Nr. 5; KG 105, 206 ff.; 158, 166 ff.
So RG 105, 208.
So Enn.-Nipperdey § 203 III 2; ebenso Siebert-Hefermehl § 143 N. 2.
So Coing-Staudinger, § 143 N. 4; siehe audi Oertmann, § 143 N. 1a β Zit.; Nachschieben an sich verfallener Anfechtungsgründe ist unzulässig, BGH, LM § 143 Nr. 4.
Vgl. bes. v. Turh II, 1 S. 215 N. 67; Enn.-Nipperdey § 203 III 2; Coing-Staudinger § 143 N. 41 mit unterschiedlicher Nuancierung.
Vgl. Siber-Plandk § 398 N. 4 a.
Vgl. aber audi v. Turh II, 1 S. 307.
So RG 56, 423 ff.
Vgl. v. Turh II, 1 S. 305; Coing-Staudinger § 143 N. 7,14.
So Coing-Staudinger § 143 N. 10; Oertmann § 167 N. 5; vgl. audi v. Turh II, 2 S. 390.
So Enn.-Nipperdey §203 HI 8; Soergel-Hefermehl §143 N. 8; Erman-Westermann § 143 N. 3.
So audi Enn.-Nipperdey a.a.O., obwohl er der Erörterung den Satz voranstellt, die Anfeditung könne sowohl dem einen wie dem anderen gegenüber erfolgen.
Siehe unten § 52 Ziff. 5c betr. der Bevollmäditigung, § 54 Ziff. 6e betr. der Zustimmung.
Vgl. Enn.-Nipperdey § 203 N. 21 u. Zit.; Coing-Staudinger § 143 N. 11.
Prot. I, 271 (Mugdan I, 730).
Mot. I, 221 (Mugdan I, 475).
Vgl. Prot. I, 273 (Mugdan I, 731).
Vgl. Oertmann § 143 N. 4 u. Zit.; v. Turh II, 1 S. 308 if.; Enn.-Nipperdey § 203 III 3 u. N. 22; Coing-Staudinger § 143 N. 14. Das Reichsgericht hat in RG 65, 399 ff., 405 ff., die Fälle, daß einer von mehreren Anfechtungsberechtigten anficht (RG 56, 423 ff.) und daß ein Anfechtungsberechtigter mehreren Geschäftspartnern gegenübersteht, gleichgestellt. Sie sind aber nicht gleichzustellen. Vgl. auch v. Tuhr a.a.O., der jedoch zu Unrecht noch auf § 139 abstellt, wenn das Anfechtungsrecht nur einem der Geschäftspartner gegenüber besteht.
Daß die Abhandlung von Kipp ein solches Aufsehen erregt hat, ist wissen schaftsgeschichtlich höchst bemerkenswert. Eine „Entdeckung“— vgl. Dölle, Verhandlungen zum 42. DJT (1958) II, B S. 13 ff. — war sie gegenüber dem pseudonaturwissenschaftlichen Denken von der Nichtigkeit als Nichtexistenz eines Rechtsgeschäfts.
Vgl. BGH LM § 142 Nr. 2; zur Literatur siehe Enn.-Nipperdey § 136 N. 1. Auch Husserl, 1 (1934), 690 ff. stimmt trotz der grundsätzlichen Polemik gegen-Kipp insoweit der h. M. zu (vgl. a.a.O. S. 716).
Insoweit richtig Oellers, AcP 169, 67.
Vgl. Enn.-Nipperdey § 176 II; Coing-Staudinger § 123 N. 29; Siebert-Hefermehl § 123 N. 50.
BGH LM § 123 Nr. 18.
a.a.O. auf Grund RG 103, 154 ff.
Siehe oben § 27 Ziff. 5.
St.Rspr. von RG und BGH, siehe Soergel-Ballerstedt § 463 N. 11 Zit.; es kommt nicht darauf an, daß der Käufer an der fehlerhaften Leistung kein Interesse hat; anders § 325 Abs. 1 S, 2.
So Coing-Staudinger § 123 N. 29.
Allgem. Mg., Coing-Staudinger, § 144 N. 6 Zit.; anders Larenz, Allgem. T. 4, S. 422, siehe dort audi N. 2 Zit.
In der Entscheidung BGH LM § 123 Nr. 16 formuliert der BGH entsprechend der Rechtsprechung des Reichsgerichts, es genüge „ein Verhalten, das den Willen offenbart, trotz Kenntnis der Anfechtbarkeit bei dem Rechtsgeschäft stehen zu bleiben“.
RG 128, 119; siehe auch schon RG 68, 398 if. 35 Mot. I, 222 (Mugdan I, 475).
BGH, LM § 144 BGB Nr. la; die Entscheidung selbst ist allerdings nicht unproblematisch.
So mit Recht BGH LM § 123 Nr. 16.
BGH a.a.O.
Mot. I, 222 (Mugdan I, 475).
JW 1908, 445.
Vgl. bes. André, Einfache, zusammengesetzte, verbundene Rechtsgeschäfte, Festg. für Enneccerus (1913).
André a.a.O. S. 9 ff. spricht von „verbundenen“ Rechtsgeschäften.
Vgl. Mot. I, 223 (Mugdan I, 475): „Die Bedeutung, die der Verbindung von mehreren, zusammenhängenden Willenserklärungen zukommt, kann lediglich dem Willen der Beteiligten entnommen warden“. André a.a.O. S. 11 ff.; Enn.-Nipperdey § 202 IV la; siehe auch BGH, LM § 139 Nr. 34, 46.
Vgl. RG 81, 49 ff.
Vgl. RG 97, 273 ff.
Vgl. RG 91, 359 ff.
Vgl. RG 86, 323 ff.
KG HRR 1937 Nr. 1073.
Siehe oben § 12 III Ziff. 4.
Siehe auch v. Esch, Teilnichtige Rechtsgeschäfte, 1968, S. 44 ff.
Vgl. Kanka, Jher.Jb. 87, 123 ff., 131 ff.; Coing-Staudinger § 139 N. 7a.
Vgl. KG 141, 104 ff., 108 u. Zit.
BGH 3, 206 ff., 209.
BGH a.a.O.
Dazu siehe im folgenden unter Ziff. 9.
Vgl. André a.a.O. S. 6 ff. André spricht für die Fälle, in denen das Rechtsgeschäft aus mehreren Willenserklärungen oder aus einer Willenserklärung und einem anderen Tatbestandsmoment (z. B. Eintragung im Grundbuch) besteht, von „zusammengesetzten“ Rechtsgeschäften und sagt mit Recht, daß bei Fehlen eines Teiles eines „zusammengesetzten“ Rechtsgeschäfts eine Anwendung des § 139 nicht in Frage kommen kann.
RG 82, 124 ff.; 114, 35 ff., 39; 154, 41 ff., 45; anders mit Recht BGH 28, 78 ff., 83 für den Lebens Versicherungsvertrag, weil hier Leistung und Gegenleistung nicht zeitlich aufteilbar sind.
BGH LM § 139 Nr. 24.
Vom BGH ist diese Frage offengelassen in BGH LM Nr. 8 und Nr. 14 zu § 139. Vgl. auch zu diesen Entscheidungen Sandrock, AcP 159, 483. Nur für den Wuchertatbestand und den gleichartigen Fall der Ausnutzung einer Monopolstellung vertritt der BGH die im Text dargelegte Ansicht. In der Entscheidung LM Nr. 8 zu § 139 kommt der BGH dennoch zu einer Herabsetzung der Zinsen eines wucherischen Darlehens in einem Falle, in dem neben dem Darlehen in einer zusätzlichen Vereinbarung weitere Zinsen vereinbart waren und der BGH nur die zusätzliche Vereinbarung für sittenwidrig hielt. Der Entscheidung ist nicht zu folgen.
Vgl. RG 76, 78.
Siehe BGH, LM § 138 (Bb) Nr. 34 und oben § 18 N. 78.
Vgl. BGH LM § 139 Nr. 13.
Vgl. BGH, Betrieb 1955, 750.
Vgl. RG 68, 322; 114, 351 ff. u. 353 Zit.; 122, 138 ff. u. Zit.; 137, 29 ff., 32.
Siehe BGH 45, 376 ff.
Zum Folgenden vgl. Sandrock, AcP 159, 482 ff.; unrichtig S., es sei im Bereich des § 139 „die Autorität der Parteiautonomie erschüttert“(siehe auch Larenz, Allgem. T.4, S. 406 N. 4). Nicht zu folgen ist auch der allgemeinen These (vgl. Sandrock a.a.O. S. 504 u. passim), § 139 sei allgemein nicht anwendbar, wenn sich der eine Partner dem „alleinigen Willen“ des anderen „unter wirtschaftlichem Zwang, aus Unkenntnis oder aus Leichtfertigkeit unterworfen hat“. Betreffs der Nichtigkeit einzelner Bestimmungen in Allgemeinen Geschäftsbedingungen vgl. unten § 37. Wertvoll sind die Ausführungen Sandrocks s vor allem zu den einzelnen Fällen der Teilnichtigkeit mit rechtsvergleichenden Hinweisen (a.a.O. S. 505 ff.).
Vgl. auch ital. cod. civ. Art. 1419 Abs. 2.
Zu § 476 vgl. RG 62, 122 ff.; gegen diese Entsch. zu Unrecht André a.a.O. S. 36 ff.
Vgl. RG 146, 116 ff.
RG 51, 92 ff., 94; 162, 121 ff., 123. Bei nachträglicher Unmöglichkeit tritt dagegen überhaupt keine Nichtigkeit, auch keine „Teil“ nichtigkeit ein. Bei der Wahlschuld gilt die Sonderbestimmung des § 265.
Mot. II, 177 (Mugdan II, 97).
§ 29 II 3 mit der unrichtigen Begründung, § 139 sei nicht unmittelbar anwendbar, weil er sich nur auf Rechtsgeschäfte beziehe.
a.a.O.
So Enn.-Nipperdey § 202 IV 2; vgl. vor allem André a.a.O. passim; siehe dagegen neben anderen (z. B. O. Fischer, Festschr. Wach, 1913, I S. 186); v. Turh II, 1 S. 284: „Das ist nicht Auslegung des Parteiwillens..., sondern eine Hypothese, die der Richter darüber aufzustellen hat, wie sich der Parteiwille unter gewissen Umständen gestaltet hätte“. Vgl. auch v. Tuhr, Schweiz.Obl.R.I S. 201.
Siehe Larenz, Allgem. T. 4, S. 401 ff. in grundsätzlicher Übereinstimmung, es gehe „um eine Ermittlung und abwägende Bewertung der für sie maßgebenden Interessen der Parteien“ (S. 406). Die Problematik der Teilnichtigkeit entspricht derjenigen der ergänzenden Vertragsauslegung; siehe auch BGH 63, 132 ff.
So Enn.-Nipperdey § 202 IV 2.
RG 118, 218 ff., 222. Nicht zu Elemente in die Interpretation des § 139 „hineinschmuggle“, wennman darauf abstelle, was die Parrteien „vernünftigerweise“ gewollthättten.
BGB I, 175.
Nicht zu folgen ist RG 148, 236 ff., 242 ff. Nur weil das Reichsgericht die Frage des § 139 als eine solche nach dem hypothetischen Willen als einem Faktum und nicht als eine Wertungsfrage stellte, kam es dazu, die Gültigkeit des Schuldanerkenntnisses, auch soweit es keine Schenkung war, zu verneinen.
Vgl. Regelsberger, Pandekten § 175 II; Windscheid, Pandektenrecht I § 82 N. 12. Die Frage wird in der Literatur des 19. Jahrhunderts bemerkenswert kurz behandelt.
Vgl. dazu v. Tuhr, Schweiz. Obi. R.I. § 29 II.
Die Ansicht der Verfasser des ersten Entw. ging zwar dahin, daß auf den empirisch-psychologischen Willen abzustellen sei (Pawłowski, Rechtsgesch. Folgen nichtiger Rechtsgesch. S. 207, Mayer-Maly,_Gedenkschr. Gschnitzer, 1969, S. 265 ff.). Doch darüber ist die Rechtsentwicklung mit Recht hinweggegangen.
Siehe Skouris, Teilnidhtigkeit von Gesetzen, 1973.
Siehe Forsthoff, Verwaltungsrecht I § 12,3; Erichsen/Martens, Verw.R. S 15 II, 3.
Vgl. BAG, AP zu Art. 3 GG Nr. 7,16, 21.
Betr. Allgem. Geschäftsbed. siehe AGB-Gesetz § 6.
Betr. des Aufdrängens einer Regelung oben Ziff. 1.
Vgl. zur Schiedsgerichtsklausel auf einem Konnossement BGH 29, 120 ff.
Vgl. BGH 22, 90.
Vgl. BGH, LM Nr. 6, zu § 139; Coing-Staudinger § 139 N. 9 u. Zit.
Schon in RG 62, 184 ff., 186 heißt es mit Recht, daß darüber kein Zweifel bestehen könne. Siehe auch BGH, LM § 139 Nr. 43.
Unrichtig RG 146, 234 ff.
Vgl. RG 146, 367 u. zit. Entsch.
Es kann hierzu auch auf § 154 verwiesen werden.
So z. B. Coing-Staudinger § 139 N. 11.
RG 146, 366 ff., 368.
Vgl. BGH LM § 139 Nr. 4 = NJW 1952, 299; BGH 17, 41 ff., 59.
Vgl. KG 91, 362.
Ebenso BGH, LM § 139 Nr. 36.
RG 91, 361.
Die maßgebliche monographische Behandlung der Konversion ist auch heute noch die Abhandlung von O. Fischer, Konversion unwirksamer Rechtsgeschäfte, Festschr. Wach (1913) I, 179 ff.; vgl. dazu die Besprechung von Michaelis, Gruch. Beitr. 59 (1915), 566 ff.; Manigk, Arch.R.u.Soz.Phil. VIII (1914/15), 529 ff.
JW 1910, 801 = Recht 1910 Nr. 2961.
Darauf, daß es sich bei § 140 um eine qualitative Teilnichtigkeit handelt, ist schon öfter hingewiesen worden. Vgl. z. B. O. Fischer a.a.O. S. 11. Zu Unrecht gegen diese Beurteilung Siller, AcP 138,144 ff., 145; Larenz a.a.O. S. 412.
Soweit in der Literatur des 18. Jahrhunderts von der Konversion gehandelt wird, vgl. z. B. Hofacker, Principia iuris civilis Romano-Germanici I § 221; Dabelow, System des gesamten heutigen Civil-Rechts I § 378, beruft man sich auf die Schrift von Christian Ferdinand Harpprecht, De eo quod iustum est circa conversionem actuum negotiorumque iuridicorum iamiam peractorum, Tübingen 1747. Harpprecht bildet in der zit. Schrift den Begriff der conversio, ohne sich auf Vorgänger zu berufen (vgl. a.a.O. § 21 u. § 132). In § 132 sagt Harpprecht von dem Terminus conversio: Imo hanc denominationem propterea seleği, quia aptiorem reperire non potui; inter pr et ationem enim dicere propterea nolui, quia conversio praeviam supponit inter pretationem, et illa huius consequens est“. Harpprecht dürfte hiernach der Schöpfer des Terminus der conversio sein.
Von Savigny wird er nicht verwendet. In dem gängigen Lehrbuch des Gemeinen Civilrechts von Wening-Ingenheim (Bd. 1,4. Aufl. § 93, § 147) wird die Conversion kurz behandelt.
Vgl. als monographische Behandlung im 19. Jahrhundert Römer, AcP 36 (1853), 66 ff.
Gai. Inst. II, 197: Postea vero auctore Ner one Cae sar e senatus consultum factum est, quo cautum est, ut si earn rem quisque legaverit, quae eius numquam fueritt proinde utile sit legatum, atque si óptimo iure relictum esset. Optimum autem ius est per damnationem legati, quo genere etiam aliena res legari potest, sicut inferius apparebit. Der Unterschied der beiden Vermächtnisarten bestand darin, daß auf Grund des Vindikationslegats der Vermächtnisnehmer unmittelbarer Eigentümer der vermachten Sache wurde, während das Damnationslegat nur einen Anspruch des Legatars gegen den Erben auf Leistung der vermachten Sache begründete.
Zur Entstehungsgeschichte des § 140 vgl. die instruktive Darstellung bei O. Fischer, Festschr. Wach (1913) I S. 235 ff.
Prot. I, 262, 263 (Mugdan I, 727).
So Coing-Staudinger § 140 N. 3.
So die h. M.
S. 385, zit. nach Gebhard, Vorentw.Allgem.Teil II, 2 S. 203 N. 1.
Pandektenrecht I § 82 N. 15.
a.a.O. § 131.
Unrichtig dagegen Siller, AcP 138,144 fŁ, nach dessen Ansicht die Konversion ein Akt richterlicher Gestaltung ist. Auch der BGH — 19, 273 — spricht im Anschluß an Siller betreffs der Konversion von einer rechtsgestaltenden Aufgabe. Der BGH meint in dem Zusammenhang der angeführten Entscheidung aber nur, daß es bei der Konversion nicht auf den wirklichen Willen der rechtsgeschäftlich Handelnden ankomme.
Sachs. Bürgerl. Gesetzbuch von 1863, § 103.
Vgl. O. Fischer, Festschr. Wach I, S. 203 ff., 248 ff. u. Zit.; Enn.-Nipperdey § 202 V zu N. 74; richtig Siller, AcP 138, 159 ff. In RG 79, 306 ff., 310 wird die Konversion anfechtbarer Rechtsgeschäfte schlechthin verneint und die Ansicht vertreten, daß eine Konversion nur bei nichtigen, nicht aber bei „unwirksamen“ Geschäften möglich sei. Letzterem ist nicht zu folgen; insoweit richtig BGH 40, 218 ff.
BGH 19, 269 ff., 275. 74 Vgl. RG 79, 306 ff.
Vgl. RG 66, 24 ff.; 124, 28 ff.; OGHZ 4, 138 ff., 146; vgl. auch schon Harpp-recht a.a.O. § 78.
Vgl. zu dieser umstrittenen Frage Wolff-Raiser, Sachenrecht § 145 I 3 u. N. 4 Zit.
BGH 19, 269 ff., 275; ebenso BGH 20, 363 ff., 370; vgl. auch RG, Seuff. A. 80 Nr. 110.
Principia Iuris civilis Romano-Germanici I § 221.
Vgl. audi Harpprecht a.a.O. § 111, der als Erfordernis der Konversion aufstellt, ut actus formam illius negotii, in quod actus converti vult, tarn subjective quam objective ex as se comptéetatur. Unter „forma“ versteht Harpprecht dabei entsprechend dem juristischen Sprachgebrauch seiner Zeit die gesamten Voraussetzungen des rechtsgeschäftlichen Akts; vgl. a.a.O. § 5: „Forma est ipsa rei essentia, cum exi-stentia coniuneta, eiusque coneeptus, sive id per quod res est ea, quae est.
So besonders von Fischer a.a.O. Nach Fischer soll eine Konversion auch auf ein „Mehr“ möglich sein, nur sei im allgemeinen nicht anzunehmen, daß ein „Mehr“ gewollt sei (a.a.O. S. 81).
Vgl. auch ital.cod.civ.Art. 1424. Im ital.cod.civ. ist die Konversion im Vertragsrecht geregelt. Der „andere“ Vertrag soll nach Art. 1424 gelten, qualora, avuto riguardo alio scopo perseguito dalle parti, debba ritenersi ebe esse lo avrebbero voluto se avessero conosciuto la nullità. Zur kal. Literatur vgl. Zit. bei Betti, Negozio giuridico, cap. VIII, 61 N. 1.
Vgl Windscheid, Pandektenrecht III § 631.
Vgl. als Beispiel RG 125, 209 ff.
Siehe zu der Entsch. auch Flume, Personengesellschaft S. 200.
KGJ 28 A, 17; 31 A, 112.
RG 66, 24 ff.
Vgl. Enn.-Nipperdey § 202 V u. N. 64. Zu Unrecht ist dies vom Reichsgericht, Gruch. Beitr. 68, 538 ff., 541 ff., bei der Frage der Konversion einer unwiderruflich erteilten Vollmacht in eine widerrufliche Vollmacht verneint worden. Vgl. dazu weiter im Text. Im Ergebnis ist der Entscheidung des Reichsgerichts jedoch zu folgen.
RG 110, 391; vgl. auch RG JW 1937, 3153; BGH NJW 63, 339.
Siehe dazu unten § 53 Ziff. 5.
BGH NJW 1977,1233 ff.; Larenz a.a.O. S. 411; anders Fischer a.a.O. S. 260.
Vgl. schon die Auseinandersetzung von Römer mit Thöl, AcP 36 (1853), 66 ff., 87 ff. Zum geltenden Recht vgl. Korn, zu Art. 2 WG und § 140 BGB.
So schon RG 48, 223 ff., 229 ff. in Übernahme der Rechtsprechung des ROHG; RG 136, 207 ff., 210.
RG 136, 207 ff., 210.
RG 130, 82 ff.; BGH NJW 1957, 1837 ff.
Vgl. audi Savigny, Obligationenrecht II, S. 247.
RG JW 1910, 467; Redit 1912 Nr. 1884; OLG Koblenz, NJW 1947/48, 384. 96a Nicht zu folgen ist insoweit BGH 40, 218 ff. = LM § 140 Nr. 5.
In dem vom Reichsgericht JW 1910, 467 entschiedenen Falle handelte es sich um ein Schenkungsversprechen von Todes wegen.
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Flume, W. (1979). Nichtigkeit und Anfechtbarkeit. In: Allgemeiner Teil des Bürgerlichen Rechts. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96490-9_7
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