Zusammenfassung
Zu Beginn der bakteriellen Meningitis ist das Liquorzellbild von neutrophilen Granulozyten (über 90% der Zellen) beherrscht. Sie werden von Bakterientoxinen angelockt und dringen über das Blut aktiv durch die Gefäßwand in den Liquorraum ein [88]. Als Mikrophagen erfüllen sie ihre Aufgabe, Bakterien zu phagozytieren und zu verdauen. Diese Fähigkeit haben sie nicht unbegrenzt — alternde Granulozyten werden zunehmend von Fettvakuolen durchsetzt und gehen schließlich zugrunde. Aus den verfetteten Granulozyten entsteht der Eiter, der dem Liquor ein trübes, manchmal sogar cremiggelbes Aussehen verleiht. Die Zellzahl kann auf über 30000/mm3 steigen. Im frühen Stadium der Leukozyteninvasion lassen sich zahlreiche junge, stabkernige Formen feststellen, bald aber überwiegen segmentierte oder übersegmentierte Granulozyten. Der restliche Teil der Zellen rekrutiert sich aus noch wenig veränderten Monozyten und aus Lymphozyten, die hier und da die ersten Zeichen der Transformation erkennen lassen. Eosinophile Granulozyten bilden Zufallsbefunde, basophile lassen sich gelegentlich, vor allem bei Infektionen im Kleinkindalter, nachweisen [38].
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Kölmel, H.W. (1978). Bakterielle Meningitis. In: Liquor-Zytologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96458-9_6
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