Zusammenfassung
Man gehe immer in nachstehender Reihenfolge vor und beauftrage auch seinen Mithelfer, bei der Behandlung einer Vergiftung oder bei Verdacht auf eine Vergiftung unbedingt diese Reihenfolge zu beachten. Jeder Verdacht auf eine Vergiftung wird so lange wie eine Vergiftung behandelt, bis das Gegenteil bewiesen ist. Die Ursache jeder veränderten Bewußtseinslage, wie z. B. Erregung, abnorme Müdigkeit, Schläfrigkeit, Apathie, kann eine Vergiftung sein. Zu Beginn einer Vergiftung läßt sich meist das Vollbild (Schock, Organstörungen) nicht abschätzen. Man geht daher von dem ungünstigsten Falle (z. B. bezüglich der aufgenommenen Dosis) aus und verfährt so lange dementsprechend, bis das Gegenteil bewiesen ist, was oft erst in der Klinik bzw. im Krankenhaus (Labor, Giftnachweis) möglich ist. Ein besonderes Problem ist immer wieder der therapeutische Einsatz im Verhältnis zur wahrscheinlichen Vergiftung. Wenn ein Kind z. B. nur etwas Schmutz, Blumenerde, Antibabypille oder ähnliche „ungiftige“ Stoffe zu sich genommen hat, sollte dies kein Anlaß sein, das ganze Register vom ,Erbrechen lassen‘ bis ‚Magenschlauch‘ durchzuführen. Der beim Kind durch diese Behandlung evtl. eintretende Schock kann zur lebenslänglichen Angst vor dem Arzt führen.
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Daunderer, M., Weger, N. (1978). ABC bei Notfallsituationen Ärztliche Maßnahmen beim Vergiftungsnotfall. In: Vergiftungen. Kliniktaschenbücher. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96442-8_1
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