Zusammenfassung
Die Entdeckung der Neuroleptica geht darauf zurück, daß in Frankreich unmittelbar nach 1945 im Rahmen von umfangreichen Forschungsarbeiten über antihistaminisch wirksame Substanzen auch die an sich schon lange bekannten Phenothiazine berücksichtigt wurden. Die Phenothiazine waren seit über 50 Jahren als Anthelminthica und Antiseptica bekannt. Später hatte sich dann herausgestellt, daß verschiedene Phenothiazin-Derivate auch hochwirksame Antihistaminica sind. Die bislang bekannt gewordenen Vertreter dieser Substanzgruppe waren aber zu toxisch, um klinisch angewandt zu werden. Erst eines der von französischen Chemikern und Pharmakologen entwickelten Phenothiazin-Derivate, das Promethazin, erwies sich als ein therapeutisch auch heute noch brauchbares Präparat. Es wird als stark wirksames Anti-histaminicum und wegen seiner gleichzeitig bestehenden sedativ-hypnotischen Wirkung auch als Sedativum und Schlafmittel eingesetzt. Bei den Bemühungen, diesen Pharmakontyp durch systematische Strukturabwandlungen zu variieren, wurde unter vielen anderen Substanzen schließlich auch das Phenothiazin-Derivat Chlorpromazin entwickelt. Diese Substanz hatte im Tierversuch im Vergleich zum Promethazin nur noch eine schwache Antihistamin-Wirkung, hingegen eine noch deutlicher ausgeprägte sedative Wirkung.
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© 1976 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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Benkert, O., Hippius, H. (1976). Neuroleptica. In: Psychiatrische Pharmakotherapie. Kliniktaschenbücher. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96373-5_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-96373-5_3
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