Zusammenfassung
Wenn wir die Verletzungen des Gehirns nicht in einem Abschnitt mit den Verletzungen des knöchernen Schädels beschrieben haben, so hat dies zwei Gründe. Erstens gehören sie, räumlich gesehen, zu den Verletzungen von Organen, welche in einer Körperhöhle gelegen sind. Zweitens soll dadurch zum Ausdruck gebracht werden, daß Gehirnverletzungen keineswegs immer mit einem Schädelbruch verbunden sein müssen. So können bei unverletztem knöchernen Schädel schwerste Hirnverletzungen bestehen, während ausgedehnte Berstungsbrüche des Schädeldaches oft keinerlei Anzeichen einer Hirnverletzung erkennen lassen. Die Beurteilung des Ernstes einer Kopfverletzung wird sich, unabhängig vom Vorhandensein eines Schädelbruches, in erster Linie nach dem Ausmaß der bestehenden Hirnverletzung richten. Ist die harte Hirnhaut unverletzt geblieben, so spricht man von einer gedeckten Hirnverletzung, ist sie eröffnet, so besteht eine offene Hirnverletzung (Infektionsgefahr!). Der Zustand eines Hirnverletzten hängt nicht immer von der Ausdehnung der Hirnverletzung sondern vorwiegend von deren Lokalisation ab, also davon, welcher Teil des Gehirnes verletzt ist. Kleine Verletzungen im Bereich lebenswichtiger Zentren können zum Tode führen,. während in einigen Bezirken der Großhirnrinde selbst der Verlust von Hirnsubstanz vom Verletzten ohne weitere Folgen überstanden werden kann.
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Faß, H. (1976). Verletzungen des Zentralnervensystems. In: Lehrbuch der Chirurgie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96335-3_8
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