Zusammenfassung
Die bakterielle Infektion wird häufig als hinreichende Ursache einer Pneumonie angesehen. Bei täglichen bakteriologischen Kontrollen des Trachealsekrets ist aber nicht selten schon nach wenigen Tagen der Beatmung ein Keimwachstum nachzuweisen, ohne daß klinische oder röntgenologische Zeichen oder Veränderungen des Gasaustauschs auf eine Pneumonie hindeuten. Der Keimnachweis allein ist also bedeutungslos, und aufgrund einer positiven Kultur allein sollten keine Antibiotica verabreicht werden. Die bakterielle Tracheitis (oder Tracheobronchitis) des Intubierten heilt nach Entfernung des Tubus aus, und zwar ohne besondere Therapie. Wird aber gleichzeitig mit dem Keimnachweis klinisch oder radiologisch eine Pneumonie diagnostiziert, so müssen sofort Antibiotica aufgrund der Resistenzprüfungen der im Trachealsekret vorgefundenen Keime in wirksamer Dosierung verabreicht werden bzw. muß das schon verabreichte Antibioticum, unter welchem sich die Bronchopneumonie entwickelt hat, sofort mit einem wirksamen ersetzt werden. Eine Reihe von Antibiotica lassen sich vernebeln, und die gleichzeitige Anwendung desselben Antibioticums — intravenös und per Inhalation — hat sich gerade bei intubierten Patienten bewährt, da die Inhalation bei Überdruckbeatmung besonders effektiv ist. Wird ein Antibioticum vernebelt, so tritt in der Regel nach einigen Tagen Candida im Trachealsekret auf. Bei zusätzlicher Mycostaticainhalation — alternierend oder simultan — bleibt diese Pilzsuperinfektion aus.
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Wolff, G. (1975). Besondere Gefahren der mechanischen Beatmung und ihre Vermeidung. In: Die künstliche Beatmung auf Intensivstationen. Kliniktaschenbücher. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96240-0_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-96240-0_6
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