Zusammenfassung
Die Chemotherapie maligner Neoplasien unterliegt wie die Chemotherapie z.B. bakterieller Infektionen den gleichen Gesetzmäßigkeiten mit dem Unterschied einer erheblich geringeren Selektivität. Hieraus ergibt sich die strenge Forderung einer genauen Beachtung von Indikation und Kontraindikation der antineoplastischen Chemotherapie, wobei insbesondere im geeigneten Fall ein frühestmöglicher Beginn der therapeutischen Intervention angestrebt werden sollte. Der häufig verwendete Begriff der Zytostatika stellt eher einen Wunsch als eine Realität dar, denn eine chemotherapeutisch induzierte Stase (z.B. Bakteriostase) erfordert eine intensive Immunantwort des Wirtsorganismus, um eine kurative Wirkung zu erzielen. Die meisten antineoplastischen Chemotherapeutika besitzen als Folge ihrer Hauptwirkung einen immunsuppressiven Effekt. Der Wunsch nach einem Chemotherapeutikum, welches alle Tumoren beeinflußt, wird sich nicht verwirklichen lassen. Obwohl die antibakterielle Chemotherapie ungeahnte Erfolge in dem relativ kurzen Zeitraum ihrer Entwicklung erreichte und zu den bekannten Breitspektrum-Chemotherapeutika führte, zeichnet sich noch keine Möglichkeit für ein universales, antibakterielles Chemotherapeutikum ab. Die folgende Tabelle veranschaulicht die Beziehung und Unterschiede zwischen antibakterieller und antineoplastischer Chemotherapie.
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Osswald, H. (1974). Grundlagen der antineoplastischen Chemotherapie. In: Ott, G., Kuttig, H., Drings, P. (eds) Standardisierte Krebsbehandlung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96218-9_4
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