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Probleme bei der Begutachtung Glaukomkranker

  • Chapter
Glaukom in der Praxis

Part of the book series: Kliniktaschenbücher ((KTB))

  • 18 Accesses

Zusammenfassung

Ohne Schwierigkeiten lassen sich die Höhe der Erwerbsminderung durch Glaukom und die Untauglichkeit für bestimmte Tätigkeiten beurteilen, da diese Urteile allgemeinen Regeln der Begutachtung folgen. Sehr schwierig kann jedoch die Frage nach dem ursächlichen Zusammenhang des Glaukoms mit einem angeschuldigten Ereignis sein. Der Gutachter muß versuchen, sich Klarheit über die Fragen zu verschaffen, ob vielleicht ein Glaukom schon vor dem angeschuldigten Ereignis bestand, ohne daß der Patient dies wußte, oder ob das Glaukom unabhängig von dem angeschuldigten Ereignis als primäres Glaukom entstand, oder ob es sich um ein Sekundärglaukom handelt, das durch dieses angeschuldigte Ereignis ausgelöst worden sein könte. Der Gutachter muß die folgenden Fragen beantworten: Was gibt der Patient als Schadensereignis an? Datum und Tageszeit? Wie war der Zustand beider Augen unmittelbar vor und nach dem Ereignis? Welche Tätigkeit hat der Patient vorher und nachher ausgeübt? Wann wurde ein Arzt hinzugezogen? Welche Glaukomform lag nach dem Verlauf vor, ein akuter Winkelverschluß mit sehr hohen Druckwerten oder der subjektiv symptomarme Verlauf des Glaucoma simplex? Wann traten subjektive Glaukomsymptome auf? Wie beschreibt der Kranke diese? Kamen ähnliche Symptome auch vor dem Schadensereignis vor? Könnte die angegebene Ursache nach dem Stande unseres Wissens eine Drucksteigerung auslösen oder eine bestehende Drucksteigerung verschlimmern? Wann suchte der Patient erstmals einen Augenarzt auf, wann wurde die Diagnose gestellt, welche Umstände verhinderten allenfalls eine sofortige Untersuchung und Behandlung? Welche Befunde liegen von der ersten augenärztlichen Untersuchung über Papille, Gesichtsfeld, Tension und sichtbare Folgen des Schadensereignisses vor? Wann wurde die Glaukomdiagnose gestellt? Worin bestand die Behandlung und wie waren die Druckwerte? Wie oft wurde gemessen, mit welcher Methode? Sind zur Zeit der Begutachtung Unfallfolgen sichtbar? Ist der Kammerwinkel eng, könnte also ein Winkelblock-Glaukom bestanden haben? Sind Synechien im Kammerwinkel oder Glaukomflecken der Linse vorhanden, die auf eine frühere akute Drucksteigerung hinweisen? Genügen die zur Zeitder Begutachtung noch nachweisbaren Folgen des Schadens, um die Drucksteigerung zu erklären? Ferner wird man einen genauen Befund des zweiten, vom Schaden nicht betroffenen Auges möglichst vor dem Schadensereignis, ferner zur Zeit der ersten Begutachtung und zur Zeit des jetzigen Gutachtens benötigen, um Glaukom am zweiten Auge auszuschließen.

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© 1973 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Leydhecker, W. (1973). Probleme bei der Begutachtung Glaukomkranker. In: Glaukom in der Praxis. Kliniktaschenbücher. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96170-0_12

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-96170-0_12

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-540-06452-7

  • Online ISBN: 978-3-642-96170-0

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