Zusammenfassung
Selbst bei Zugrundelegung der herkömmlichen Deutung der Kuhnschen Auffassung, die in Abschnitt 1 geschüdert wurde, ist es, wie wir gesehen haben, irreführend, vom ‚Kuhnschen Irrationalismus‘ zu sprechen. Denn was damit in Wirklichkeit gemeint wird, ist etwas ganz anderes, nämlich daß er den Vertretern der exakten Wissenschaften eine irrationale Haltung unterstelle, sowohl in traditionsbestimmten Epochen wie in Zeiten des Überganges von einer Theorie zu einer anderen. Wir wollen aus Einfachheitsgründen trotzdem die obige Kurzformel für die Behauptung verwenden, daß eine solche Unterstellung vorliege. Kuhns eigene Position wäre im Rahmen der herkömmlichen Deutung aber korrekter als Relativismus zu charakterisieren, wie dies auch manche Kritiker, vor allem D. Shapere, getan haben.
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Stegmüller, W. (1973). Der ‚Kuhnianismus‘: ein Pseudo-Irrationalismus und Pseudo-Relativismus?. In: Theoriendynamik Normale Wissenschaft und wissenschaftliche Revolutionen Methodologie der Forschungsprogramme oder epistemologische Anarchie?. Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie und Analytischen Philosophie, vol 2 / E. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96166-3_9
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