Zusammenfassung
Wir unterscheiden scharf zwischen philosophischen undfachwissenschaftlichen Reduktionsthesen. Unter philosophischen Reduktionsthesen verstehen wir Behauptungen von der Art, daß platonistische Kontexte auf nominali- stische,reduzierbar’ seien; daß man Sätze und Kontexte von Dingsprachen in phänomenalistische Sprachen,übersetzen’könne; daß der ,wesentliche’ Teil der klassischen Mathematik auf das konstruktiv Begründbare,zurück- führbar’ sei. Fachwissenschaftliche Reduktionsthesen sind erstmals in der Physik aufgestellt worden. Zum Unterschied von den philosophischen Reduktionsthesen, von denen die meisten entweder unklar oder höchst problematisch oder als widerlegt anzusehen sind, lassen sich diese Thesen genau formulieren und begründen. Es handelt sich dabei um Behauptungen der folgenden Art: Die Mechanik der starren Körper ist reduzierbar auf die Partikelmechanik; die Thermodynamik ist reduzierbar auf die statistische Mechanik; die geometrische Optik ist reduzierbar auf die Theorie des Elektromagnetismus; aber auch: Die klassische Partikelmechanik ist für den Grenzfall von Geschwindigkeiten, die im Verhältnis zur Lichtgeschwindigkeit klein sind, reduzierbar auf die relativistische Mechanik.
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© 1973 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Stegmüller, W. (1973). Die Reduktion von Theorien auf andere. In: Logische Analyse der Struktur ausgereifter physikalischer Theorien ‘Non-statement view’ von Theorien. Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie und Analytischen Philosophie, vol 2 / D. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96165-6_15
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