Zusammenfassung
Die Geschichte der Pathologie ist so alt wie diejenige der Heilkunde überhaupt. Ihre Wurzeln reichen in die Antike. Im 6. vorchristlichen Jahrhundert wurde die Krankheit als Störung der natürlichen Ordnung verstanden (Tales und Pythagoras). Alkmäon, ein Schüler von Pythagoras, führte angeblich die ersten Obduktionen von Tierleichen aus. Er entdeckte u. a. die Blutgefäße. Wahrscheinlich bis auf diese Zeit geht die Krasenlehre zurück. Sie spielt noch heute eine bedeutsame Rolle. Krasis bedeutet Mischung der Körpersäfte; Eukrasis bedeutet „richtige Säftemischung“und insofern Gesundheit. Eine Dyskrasis bedeutet eine „falsche Säftemischung“und insofern die Entstehung einer Krankheit. Die Krasenlehre wurde im wesentlichen entwickelt durch Empedokles, Hippokrates II., vor allem durch Galenos. Die Krasenlehre ist das tragende Element der Humoralpathologie. Gleichberechtigt neben ihr steht die Solidarpathologie. Auch deren Wurzeln reichen in die griechische Antike. Wenn man will, kann man eine dritte Richtung, den Animismus, abgrenzen. Auf dem Boden des Animismus ist die Neuralpathologie erwachsen, welche noch heute, und zwar in Gestalt sogenannter Relationspathologie (G. Ricker, 1924), bedeutsam ist. Nachfolgendes Diagramm vermittelt eine Übersicht über die wichtigsten Daten (S. 10).
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© 1970 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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Doerr, W., Quadbeck, G. (1970). Bemerkungen zur Geschichte der Pathologie. In: Allgemeine Pathologie. Heidelberger Taschenbücher, vol 68. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96055-0_3
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