Neuere Untersuchungen zur Beeinflussung des experimentellen Exophthalmus

Zusammenfassung

Mit modernen Methoden durchgeführte klinische und experimentelle Untersuchungen haben gerade auf dem endokrinologischen Gebiet nicht nur alte empirische Beobachtungen bestätigen, sondern auch wesentliche neue Erkenntnisse hinzufügen können. Dies gilt insbesondere für die Ätiopathogenese der endokrinen Ophthalmopathie (eO). So wurde u. a. bestätigt, daß die eO bevorzugt bei der Frau und hier nicht nur bei Erkrankungen der Schilddrüse, sondern vor allem zu Zeiten hormonaler Umstellungen wie Pubertät, Schwangerschaft, Geburt und Klimakterium beobachtet wird; dabei kann die eO ohne jede faßbare Funktionsänderung der Schilddrüse auftreten (1, 3). Neu und von besonderem Interesse waren daher Befunde (2, 6), daß im Serum von Patienten mit eO der Gehalt an thyreotropem Hormon (TSH) meist nicht erhöht, vielmehr im unteren Normbereich lag, während ein Exophthalmus-produzierender-Faktor (EPF) stets nachzuweisen war. Bekanntlich fehlt der EPF im Serum von gesunden Menschen und tritt auch keineswegs bei jeder Funktionsstörung der Schilddrüse auf, während er offenbar einen festen Bestandteil aller menschlichen Hypophysen bildet.