Zusammenfassung
Aus einer frischen kompletten oder subtotalen Verletzung des Rückenmarks resultiert in der Mehrzahl der Fälle zunächst eine Areflexie unterhalb der Läsion. Bei Schädigung des unteren Neuron bleibt die Lähmung auf Dauer schlaff. Bei höhersitzenden Läsionen dagegen, also bei solchen des oberen Neuron, entwickeln sich nach anfänglicher Reflexlosigkeit binnen einiger Wochen in zunehmendem Maße spastische Zeichen, die nicht selten den gesamten späteren Krankheits verlauf beherrschen. Wir sehen heftige Beuge- und Streckspasmen in den Extremitäten, aber auch massive, zum Teil schmerzhafte Spasmen der Thorax-, Rumpf- und Beckenmuskulatur. Aus diesen, auf geringste endo- oder exogene Reize hin einschießenden Muskelhyperaktivitäten resultiert die Neigung zu Gelenkkontrakturen. Neben der vom 1. Tag an durchgeführten krankengymnastischen Behandlung bleibt als einzige therapeutische Möglichkeit häufig der Versuch, durch operative Maßnahmen an Nerven, Muskeln oder Sehnen eine Besserung der quälenden Symptomatik anzustreben. Die Erfolge dieser Eingriffe sind unterschiedlich gut, mit Rezidivgefahr belastet und hinsichtlich ihrer Folgen an Blase, Mastdarm und Sexualorganen für den Patienten keineswegs gleichgültig.
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Paeslack, V. (1965). Medikamentöse Beeinflussung spinaler Spastik. In: Schlegel, B. (eds) Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, vol 71. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96031-4_106
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
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