Über Ursachen und Häufigkeit der arteriellen Embolie

Zusammenfassung

Herzinsuffizienz und Embolie sind die gefährlichsten Komplikationen coronarer und rheumatischer Herzleiden. Von der Lungenembolie abgesehen, haben durchschnittlich 15% der Mitralklappenfehler (nach Olesen 28%, nach Ellis u. Mitarb. 18,6%, nach Ricordeau u. Mitarb. 13%) und 5 bis 10% aller Herzinfarkte thrombo-embolische Komplikationen. Während das Embolierisiko bei Coronarkranken seit der systematischen Anwendung von Anticoagulantien wesentlich abgenommen hat, im eigenen 138 Fälle umfassenden Krankengut auf etwa 4%, ist die arterielle Embolie bei Herzklappenfehlern nach wie vor ein wichtiges klinisches Problem, zumal eine Prophylaxe nicht in dem Maße durchführbar ist wie beim Herzinfarkt. Auch Kranke mit voll kompensierten Vitien können unvermutet getroffen werden, fünf eigene Patienten wußten bis zur Embolie nichts von ihrem Herzleiden, zweimal war einseitige Erblindung durch Verschluß der Art. centralis retinae erstes Symptom. Über 90% aller Embolisationen in den großen Kreislauf nehmen ihren Ausgang von wandständigen Thromben im linken Herzen, die sich beim Myokardinfarkt vorzugsweise im Ventrikel, bei rheumatischen Klappenfehlern am häufigsten im linken Vorhof bilden (Harvey und Levine, Graef u. Mitarb., SöderströM, Jordan u. Mitarb.).

Mit Unterstützung der Landesversicherungsanstalt Hessen.