Der Nucleinsäuregehalt bösartiger menschlicher Tumoren und ihrer Metastasen im Vergleich zu normalen Geweben

Zusammenfassung

In allen pflanzlichen und tierischen Zellen sind Nucleinsäuren enthalten, die für das Wachstum und die Zellteilung von ausschlaggebender Bedeutung sind. Während die Desoxyribonukleinsäure (DNS) nur im Zellkern vorkommt, wird die Ribonucleinsäure (RNS) im Cytoplasma und im Nucleolus nachgewiesen. Nach den grundlegenden Untersuchungen von Caspersson ist die proteingebundene hochmolekulare DNS mit den Genen in den Chromosomen identisch und ihr kommt die Rolle als Träger der Erbeigenschaften zu. Der DNS-Gehalt des Kernes ist ein konstantes Charakteristikum der Species und leitet sich innerhalb der Species von der Zahl der Chromosomen ab (Vekdrely). Wegen der besonderen Bedeutung der Nucleinsäuren für das Zellwachstum haben wir zu der Frage des differenten Stoffwechsels von Krebsgeweben und Mutterboden den Nucleinsäuregehalt bösartiger menschlicher Tumoren verschiedener Lokalisation und unterschiedlicher histologischer Struktur mit normalen Geweben verglichen. Wir haben bewußt nur bösartige menschliche Tumoren untersucht, da experimentell induzierte Tiertumoren nicht ohne weiteres mit den beim Menschen spontan entstandenen Geschwülsten verglichen warden können. Die chemischen Untersuchungen des Krebsgewebes bieten gegenüber der Bestimmung des Nucleinsäuregehaltes von Einzelzellen unseres Erachtens den Vorteil, daß ein Gesamtbild der Tumoren in ihren Wachstumsbedingungen entworfen warden kann.