Zur Blutmorphologie der infektiösen Mononucleose

Zusammenfassung

Die i. M. ist seit der Beschreibung von Sprüht und Evans (1920), die erkannten, daß das Fieber, die Angina, die Drüsenschwellungen und die Blutmononucleose Symptome ein und derselben Krankheit sind, und der klassischen Beschreibung der Blutmorphologie durch Downey und Mckinley (1923) ein in der Symptomatik scharf umrissenes Krankheitsbild. Die Schwierigkeiten, die sich aber früher und oft heute noch bei der Differenzierung der sehr atypischen und bunten Morphologie der Blutzellen ergeben, sind daraus zu erkennen, daß auch Downey und Mckinley in ihrer Arbeit der Differentialdiagnose zur akuten lymphatischen Leukämie noch das Hauptaugenmerk schenkten, wie aus dem Titel hervorgeht. Auch heute ist noch kaum eine andere Krankheit mit einem so hohen Prozentsatz an Fehldiagnosen belastet wie die i. M. (Gänslen B., B. Knick, K. Hoffmann u. a.). Wir konnten dies bei 42 Fällen, die wir von Januar 1956 bis November 1958 behandelten, auf Grund der Einweisungsdiagnosen bestätigen. Die Schwierigkeiten in der Differenzierung des Blutbildes tragen dabei maßgebend die Schuld. Klinisch ist bei der i. M. vor allem eindrucksvoll, wie rasch es innerhalb von 3 bis 4 Tagen zum völligen Rückgang der anfangs manchmal in bedrohlichem Umfang bestehenden Drüsenschwellungen und des Gesichts- und Larynxödems kommen kann, worauf schon Pfeiffer hingewiesen hat (1889).