Zusammenfassung
Dieses Phänomen ist ebenso wie die eben besprochene de Quervainsche Erkrankung durch eine Verengerung der Passage für die Sehnen, und zwar in diesem Falle für die Beugesehnen der Finger zu erklären. Das Krankheitsbild ist wohl bekannt und vielfach beschrieben und auf mannigfache Art erklärt worden. Notta und Nélaton beschrieben es 1850 zuerst. Die Franzosen nennen es doigt à ressort, die Engländer snapping finger oder trigger finger. Das Phänomen besteht darin, daß „ein oder mehrere Finger einer oder beider Hände in ihren Endgliedern nicht völlig gebeugt oder gestreckt werden können“ (Hiller). Unter einem schnappenden Geräusch vollzieht sich bei Überschreiten eines bestimmten Bewegungswinkels besonders bei passivem Nachhelfen die Beugung oder Streckung. Die Beugung, das Einschnappen des Fingers ist meist relativ leichter ohne größeres Geräusch, aber doch für den Untersucher feststellbar, möglich, als die Streckung, bei der größere Aktion oder passive Kraft nötig ist, um unter lauterem Geräusch den Finger zu strecken. Dabei treten mehr oder weniger starke Schmerzen auf. Wiederholt man das Ein- und Ausschnappen mehrmals hintereinander, so hat man oft den Eindruck, daß die Hemmungen geringer werden und auch das Geräusch abnimmt. Meist ist morgens das Knacken stärker, besonders wenn der Finger während der Nacht eingekrallt gewesen ist. Von 161 Fällen Röbels betrafen 41 den Daumen, und zwar 28mal den rechten, 2mal beide Daumen, 11mal den linken, 47 den Mittelfinger, 34mal rechts, 12 den Zeigefinger, 11mal rechts, 44 den Ringfinger, 21mal rechts. Das weibliche Geschlecht scheint etwas mehr als das männliche betroffen zu sein. Schmieden sah den schnellenden Finger bei einem Harfenspieler an 5 Fingern und erklärt die Entstehung mit den ruckartigen Beugebewegungen der Finger beim Harfespielen.
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© 1949 J. F. Bergmann, München
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Hohmann, G. (1949). Der schnellende Finger. In: Hand und Arm. J.F. Bergmann-Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96023-9_43
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-96023-9_43
Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag
Print ISBN: 978-3-8070-0224-8
Online ISBN: 978-3-642-96023-9
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