Die Therapie des Uteruscarcinoms und des Chorionepithelioms

Zusammenfassung

„Die beste Therapie ist und bleibt immer die Prophylaxe“. Dieses Wort, das gerade wir Geburtshelfer so hoch zu schätzen wissen, da in ihm die Eiesenfortschritte in der Verhütung der Kindbettfiebererkrankungen begründet liegen, ist leider auf die Behandlung des Krebses nicht übertragbar. Wohl aber gilt auch für das Carcinom das andere Wort, daß eine möglichst frühzeitige Diagnose die Erfolge ärztlicher Behandlung in weitgehendstem Maße günstigt beeinflußt. Schon längst ist deshalb auch immer von neuem darauf hingewiesen worden, daß die Hauptaufgabe in der Carcinombekämpfung in der möglichst frühzeitigen Erkennung des Leidens liegt. Leider aber müssen wir feststellen, daß auch heute noch sehr viele krebskranke Frauen zu spät in unsere Behandlung kommen. Ja, es ist unverkennbar, daß die Zahl der weiter vorgeschrittenen Fälle nach dem Kriege erheblich zugenommen hat. Wenn auch die Hauptursache dafür in dem alten Fluch des Carcinoms liegt, daß es im Beginne der Erkrankung keine Schmerzen macht, so ist doch gerade das Uteruscarcinom dadurch hinsichtlich frühzeitiger Erkenntnismöglichkeit besonders gut gestellt, daß es schon in den ersten Anfängen charakteristische Erscheinungen durch Blutabgänge und Ausfluß zeigt, die aber nur zu oft, vor allem von den Kranken selbst, nicht genügend bewertet werden. Es war deshalb ein großes Verdienst von Winter, daß er als Leiter der Königsberger Universitätsfrauenklinik im Jahre 1903 in voller Erkenntnis dieser Dinge sich der Presse als Hilfsmittel bediente und sich aufklärend an die Bevölkerung Ostpreußens wandte.