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Kurze historische Bemerkungen über die Entwicklung der Anschauungen.

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Der mensuelle Genitalzyklus des Weibes und seine Störungen

Part of the book series: Handbuch der Gynäkologie ((2375,volume 1 / 2))

Zusammenfassung

Die Ansicht der alten griechischen und römischen Ärzte von dem Eeinigungsprozeß der Menstruation beherrschte die Meinungen durch alle Jahrhunderte und selbst in unserer Zeit sind Ausläufer dieser Meinung zu finden; die menstruelle Blutung wird dabei als der eigentliche Inbegriff der Menstruation angesehen, sie ist in dieser Auffassung ein in sich zweckmäßiger, für den Körper und seine Gesundheit notwendiger Vorgang. Den Zusammenhang dieser Blutung mit Vorgängen im Ovar zu ahnen, war erst möglich, nachdem Vesal die Beckenorgane genauer kennen gelernt hatte und E. de Graaf die Eierstocksbläschen entdeckte. Sintemma1 sprach 1728 vorausahnend von der selbständigen Wanderung der Eier durch die Tube in den Uterus und der Vorbereitung des Bodens zur Aufnahme des Eies, obgleich erst 100 Jahre später das Ei entdeckt wurde. Nach Naegeli2 (1812) deutet die Menstruation auf das Empfängnisvermögen hin; der Eintritt der Blutung ist ein Zeichen dafür, daß die Vorbereitung auf die Empfängnis im Körper vor sich ging. Negrier3 (1831) stellt auf Grund anatomischer Beobachtungen den Satz auf, daß ohne Ovarien keine Menstruation eintritt; er beachtet die Follikelsprungsteilen und die frischen Narben im Ovar und setzt sie in Beziehung zur Menstruation. Gen drin4 findet bei Kindern vor der Pubertät und bei Frauen nach der Geschlechtsreife keine Graafschen Follikel, er beschreibt als Zeichen der Menstruation entzündete Grübchen der Eierstocksoberfläche, Anfüllung der Tube und des Uterus mit rötlichem Schleim, Auftreten fungöser Unebenheiten auf der inneren Gebärmutterfläche; in der Zeit zwischen zwei Eegeln sieht er Eierstocksvernarbungen mit gelblichen Stellen und allmähliche Annäherung neuer Bläschen an die Oberfläche: Auftreten und Verschwinden der Graafschen Bläschen sind primäre Ursachen der Menstruation, die Blutungen sind nebensächlich. Eine sehr bedeutende Arbeit ist die 1840 in Paris preisgekrönte Arbeit von A. Brierre de Bois mont: Die Menstruation in ihren physiologischen, pathologischen und therapeutischen Beziehungen.

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References

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1928 J. F. Bergmann in München

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Schröder, R. (1928). Kurze historische Bemerkungen über die Entwicklung der Anschauungen.. In: Schröder, R. (eds) Der mensuelle Genitalzyklus des Weibes und seine Störungen. Handbuch der Gynäkologie, vol 1 / 2. J.F. Bergmann-Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96014-7_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-96014-7_1

  • Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag

  • Print ISBN: 978-3-8070-0202-6

  • Online ISBN: 978-3-642-96014-7

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