Einführung in die Thematik

Zusammenfassung

In den modernen Industrienationen nimmt der Beruf in der sozialen Welt Erwachsener eine zentrale Stellung ein. Dabei bedeutet Arbeit für die Mehrzahl der Beschäftigten weit mehr als nur die notwendige Erwirtschaftung des materiellen Lebensunterhaltes. Unabhängig von der Art und Qualität der Arbeit und der subjektiven Zufriedenheit damit, ist eine Berufstätigkeit notwendigerweise mit bestimmten sozialen und psychologischen Erfahrungen verbunden. Arbeit gibt dem wach erlebten Tag eine Zeitstruktur und fordert zu regelmäßigen Aktivitäten heraus. Sie ermöglicht soziale Beziehungen außerhalb der Familie und läßt das Individuum an gesellschaftlichen Prozessen und Zielen teilnehmen. Darüber hinaus weist sie einen sozialen Status zu und trägt damit wesentlich zur Klärung der subjektiven Identität bei (Erikson 1973, Jahoda 1983, Bach 1993). Diese Kategorien besagen an sich noch nichts über die Erlebnisqualitäten, die mit dem Arbeiten verbunden sind. Diese können im Einzelfall sehr positiv aber auch negativ sein. Zunächst kommt es darauf an, daß diese Erfahrungen durch die Arbeit überhaupt ermöglicht werden.

Außer dem Physischen, sagte der Geistliche, das uns oft unüberwindliche Schwierigkeiten in den Weg legt und worüber ich einen denkenden Arzt zu Rate ziehe, finde ich die Mittel, vom Wahnsinn zu heilen, sehr einfach. Es sind eben dieselben, wodurch man gesunde Menschen hindert, wahnsinnig zu werden...... Ich habe des alten Mannes Stunden eingeteilt, er unterrichtet einige Kinder auf der Harfe, er hilft im Garten arbeiten, und ist schon viel heiterer.

J.W. Goethe: Wilhelm Meisters Lehrjahre