Zur Organisation der Steuerung von sensorischen Systemen des Sehens

Zusammenfassung

In der letzten Zeit kann man in Arbeiten, die der Untersuchung der Mikrostruktur der visuellen Wahrnehmung gewidmet sind, immer häufiger auf Fakten, Theorien und Hypothesen stoßen, die sich auf eine efferente Regulation des Sehens beziehen. Die größte Aufmerksamkeit wird wohl den Prozessen und Mechanismen der sakkadischen Depression geschenkt (Luuk und Romanjuta 1972). Viele Autoren werten die sakkadischen Depressionen allerdings nur als spezielle Erscheinung allgemeiner Steuerprinzipien sensorischer Glieder. Die Analyse der funktionellen Organisation der produktiven Wahrnehmung, die insbesondere von Sintschenko (1971, 1972) vorgenommen wurde, ermöglichte es, wichtige Schluß-folgerungen über die Rolle der Steuerung der sensorischen Glieder zu ziehen. Ergebnisse dieses Prozesses können die Bildung von Speicheradressen und einer Auswahl von sensorischer Information (Nasarow U. a. 1972), die Änderung der Empfindlichkeit und der Erregung einzelner Netzhautabschnitte bei der Informationsgewinnung und während der Augenbewegung (Sintschenko und Vergiles 1969, TscHuprikowa 1973), die Skandierung des Kurzzeitgedächtnisses und die Manipulation mit seinem Inhalt und auch die Arbeit der Mechanismen der inneren Aufmerksamkeit sein (Sintschenko 1971, Noton und Stark 1971, Gordejewa u. a. 1972).