Zusammenfassung
Bis heute wurde die Zunge als Barometer von Gesundheit und Krankheit angesehen. Dies trifft speziell in fortgeschrittenem Alter zu. Die Zunge sollte deshalb immer sorgfältig untersucht werden. Fast jede Systemkrankheit oder Krankheit des Verdauungstraktes verursacht eine weiß- oder braun-belegte Zunge, ein Befund, der selbstverständlich unspezifischen Charakter hat. Diese Beläge müssen von der oralen Moniliasis (Soor = Candida-Infektion = Mundschwamm) getrennt werden, die durch weiße, fleckförmige Beläge nicht nur der Zunge sondern auch der Wangeninnenfläche, des Gaumens und Rachens charakterisiert ist. Soorflecken sind nicht so leicht wie Nahrungspartikel zu beseitigen. Die Diagnose kann durch mikroskopische Untersuchung bestätigt werden. Die orale Soorinfektion ist bei älteren Menschen häufig und leicht durch Nystatin-Tabletten, die man 3x täglich im Mund zergehen läßt, zu behandeln. Auch das Pfeife- oder Zigarettenrauchen sowie schlecht passende Prothesen können Zungenveränderungen mit einer weißen Durchweichung der filiformen Papillen hervorrufen. In einigen Fällen besteht eine Verbindung zwischen dieser Veränderung und niedrigen Nikotinsäurespiegeln. Sofern keine anderen Gründe für diese Art von Zungenveränderung gefunden werden, ist die Verschreibung von B-Vitaminen gerechtfertigt. Atrophische Glossitis wird durch Vitamin-B12, Folsäure- und Eisenmangelzustände bedingt.
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Brocklehurst, J.C., Hanley, T., Martin, M. (1976). Ernährungsbedingte Störungen. In: Geriatrie für Studenten. Uni-Taschenbücher, vol 789. Steinkopff, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95962-2_14
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Publisher Name: Steinkopff, Heidelberg
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