Zusammenfassung
In den Ausführungen über die Eigenschaften hierarchischer Planungssysteme (Kapitel 1) wurde bereits angedeutet, daß es geradezu kennzeichnend für hierarchische Planung ist, daß Entscheidungen an mehrere Entscheidungsträger delegiert werden. Bei der Formulierung von Entscheidungsmodellen zur hierarchischen Personalplanung (Kapitel 2) wurde dieser Punkt jedoch explizit ausgeklammert. Während bei reiner Top-Down-Planung Delegation kein Problem darstellt, weil übergeordnete Instanzen die Planung untergeordneter Entscheidungsebenen ohnehin ignorieren, wäre bei rückgekoppelten Planungssystemen jedoch die Antizipation des Entscheidungsverhaltens nachfolgender Entscheidungsträger notwendig gewesen. Selbst bei der als ‘flexible Planung1 bezeichneten stochastischen Dynamischen Optimierung blieben jedoch diese für hierarchische, ökonomische Entscheidungsprobleme typischen multipersonellen Aspekte unberücksichtigt. Im ersten Abschnitt (3.1) dieses Kapitels werden deshalb hierarchische Entscheidungssysteme im Sinne von Mehrpersonenentscheidungen interpretiert.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Bzgl. der Beweggründe, die zum Aufbau hierarchischer Planungsmodelle führen vgl. auch MESAROVIC et al., Theory of Hierarchical, Multilevel Systems, New York et al. 1970.
Vgl. die Ausführungen in Kapitel 1.
Zur grundlegenden Bedeutung der Komplexität für die Organisationstheorie und der Möglichkeit der Komplexitätsreduktion durch Zerlegung von Entscheidungsproblemen vgl. LAUX/LIERMANN, Grundlagen der Organisation: Die Steuerung von Entscheidungen als Grundproblem der Betriebswirtschaftslehre, Heidelberg u.a. 1987, S.57–69.
Vgl. das Beispiel zur Aushandlung eines Budgets zwischen hierarchisch gekoppelten Instanzen in SCHNEEWEISS, Planung Bd.2, a.a.O., S.198ff.
SCHNEEWEISS, Planung Bd.2, a.a.O., S.205.
Siehe Kapitel 1.
Zum intensiveren Studium des hier beschriebenen Modellbildungsprozesses sei verwiesen auf SCHNEEWEISS, On a formalisation of the process of quantitative model building, EJOR 29(1987), S.24–41, bzw. SCHNEEWEISS, Planung Bd. 2, a.a.O., Kapitel 1.
In Anlehnung an SCHNEEWEISS, Planung Bd.2, a.a.O., S.4.
DANTZIG/WOLFE, Decomposition Principles For Linear Programs, in: Operations Research, Vol.8 (1960) S. 101–111.
BENDERS, Partitioning Procedures for Solving Mixed-Variables Programming Problems, in: Numerische Mathematik 4, 1962.
Der Grundgedanke der innerbetrieblichen Lenkung durch Preise geht zurück auf SCHMALENBACH, Pretiale Wirtschaftslenkung Bd.2, Bremen 1948. Eine ausführliche Darstellung des Prinzips der pretialen Lenkung findet man auch bei LAUX/LIERMANN, Grundlagen der Organisation: Die Steuerung von Entscheidungen als Grundproblem der Betriebswirtschaftslehre, a.a.O., S.393–415.
Eine Heuristik zur dezentralen kapazitätsorientierten Verplanung von Frei-
schichten auf der Basis des BENDERS’schen Dekompositionsverfahrens entwik-kelten auch: STEINBACH et al., Kapazitätsorientierte Freischichtplanung, in: SCHNEEWEISS (Hrsg.), Kapazitätsorientiertes Arbeitszeitmanagement, a.a.O.
Eine Produktionsplanungsheuristik findet man beispielsweise in AARDAL/LARSSON, A Benders decomposition based heuristic for the hierarchical production planning problem, EJOR 45(1990), S.4–14.
Siehe Kapitel 2.
SWITALSKI, Hierarchische Produktionsplanung, a.a.O., S. 126.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1993 Physica-Verlag Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Faißt, J. (1993). Multipersonelle hierarchische Planungssysteme. In: Hierarchische Planung unter Einsatz Neuronaler Netze. Schriften zur Quantitativen Betriebswirtschaftslehre, vol 6. Physica-Verlag HD. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95902-8_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-95902-8_4
Publisher Name: Physica-Verlag HD
Print ISBN: 978-3-7908-0685-4
Online ISBN: 978-3-642-95902-8
eBook Packages: Springer Book Archive