Zusammenfassung
Reale betriebliche Entscheidungssysteme zeichnen sich durch eine Vielfalt unterschiedlicher Entscheidungen aus, die in ihrer Gesamtheit nicht mehr überschaubar sind. Als Folge der Notwendigkeit zur Reduktion dieser Komplexität weisen betriebliche Entscheidungssysteme hierarchische Strukturen auf. Beispielsweise ist zu beobachten, daß sich in einer wachsenden Unternehmung immer dann eine hierarchische Aufbauorganisation entwickelt, wenn die Unternehmensleitung die Komplexität des Gesamtsystems ‘Unternehmung’ nicht mehr überschauen kann. Diese Managementhierarchie bildet die Entscheidungshierarchie der Unternehmung ab. Entscheidungen werden deligiert, d.h. unterschiedliche Entscheidungsträger sind für unterschiedliche Entscheidungen zuständig und verantwortlich.
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Literatur
In der Literatur wird diese Struktur auch als Hierarchie bzgl. des Zustands bezeichnet. Vgl. SCHNEEWEISS, Planung Bd.2, Berlin u.a. 1992, S.77ff.
Vgl. SCHNEEWEISS, Der Zeitaspekt in der Planung, in: HAX et al. (Hrsg.), Zeitaspekte in betriebswirtschaftlicher Theorie und Praxis, a.a.O., S.3–19 bzw. SCHNEEWEISS, Planung Bd.2, a.a.O., Kapitel 3.
Die hier und im folgenden verwendete Terminologie entspricht den Definitionen von SCHNEEWEISS, Planung Bd.2, a.a.O., Kapitel 2.
Man beachte, daß dann nicht mehr zwischen feedforward und ex ante feedback unterschieden werden kann.
Siehe S. 10.
In starker Anlehnung an SCHNEEWEISS, Planung Bd.2, a.a.O., S.85.
Einen Einstieg in die umfangreiche Literatur zu Aggregations- und Disaggre-gationstechniken bieten ROGERS et al., Aggregation and Disaggregation Techniques and Methodology in Optimization, in: Operations Research, Vol.39, No.4, Juli-August 1991.
Zum Thema hierarchische Produktionsplanung vergleiche man die Arbeiten von STADTLER, Hierarchische Produktionsplanung bei losweiser Fertigung, Heidelberg u.a. 1989
und SWITALSKI, Hierarchische Produktionsplanung: Konzeption und Einsatzbereich, Heidelberg u.a. 1989 bzw. die dort angegebene Literatur.
HAX/MEAL, Hierarchical Integration of Production Planning and Scheduling, in: GEISLER (Hrsg.), Studies in Management Sciences, Vol.1, Logistics, Amsterdam, New York 1975, S.53ff.
Vgl. die Arbeiten von BITRAN/HAX, On the Design of Hierarchical Production Planning Systems, in: Decision Science, Vol.8(1977), S.28–55;
HAX/GOLOVIN, A Computer Based Operations Management System (COMS), in: HAX (Hrsg.), Studies in Operations Management, Amsterdam 1978, S.429–461;
HAX/GOLOVIN, Hierarchical Production Planing Systems, in: HAX (Hrsg.), Studies in Operations Management, a.a.O., S.400–427; BITRAN et al., Hierarchical Production Planning: A Single Stage System, in: Operations Research, Vol.29, No.4, Juli-August 1981, S.717–743;
BITRAN ET AL., Hierarchical Production Planning: A Two Stage System, in: Operations Research, Vol.30, No.2, März-April 1982, S.232–251;
HAX/CANDEA, Production and Inventory Management, Englewood Cliffs 1984.
Ein Beispiel für den erfolgreichen Einsatz hierarchischer Produktionspla-nungssysteme in der Praxis zeigt GÜNTHER, The Design of an Hierarchical Model for Production Planning and Scheduling, in: AXSäTER et al. (Hrsg.), Multi-Stage Production Planning and Inventory Control, Berlin u.a. 1986. Übersichten über Veröffentlichungen zum praktischen Einsatz hierarchischer Produktionsplanung findet man bei STADTLER, Hierarchische Produktionsplanung bei losweiser Fertigung, a.a.O. bzw. SWITALSKI, Hierarchische Produktionsplanung: Konzeption und Einsatzbereich, a.a.O.
Siehe S.U.
AXSäTER, Aggregation of Production Data for Hierarchical Production Planning, in: Operations Research Vol.29, No.4, (July-August 1981) S.744–756.
AXSäTER, Aggregation of Production Data for Hierarchical Production Planning, in: Operations Research Vol.29, No.4, (July-August 1981) S.748.
LIESEGANG, Aggregation bei linearen Optimierungsmodellen, Köln 1980.
Vgl. GABBAY, Multi-Stage Production Planning, Management Science 25(1979), S. 1138–1148 bzw.
GABBAY, Optimal Aggregation and Disaggregation in Hierarchical Planning, in:Ritzman et al., Disaggregation — Problems in Manufacturing and Service Organizations, Boston u.a. 1979, S.95–106.
Exemplarisch stellt LIESEGANG das Verfahren der iterativen Aggregation von VAKHUTINSKY et al. dar. Vgl. LIESEGANG, Aggregation bei linearen Optimierungsmodellen, a.a.O. S.188ff bzw. VAKHUTINSKY et al., Iterative Aggregation, A New Approach to the Solution of Large-Scale Problems, in: Econometrica, 47(1979), S.821–841.
Vgl. ZIPKIN, Bounds on the Effects of Aggregating Variables in Linear Programs, Operations Research, Vol.28, No.2, März-April 1980, bzw.
ZIPKIN, Bounds for Row-Aggregation in Linear Programming, Operations Research, Vol.28, No.4, Juli-August 1980.
GRAVES, Using Lagrangean Techniques to Solve Hierarchical Production Planning Problems, in: Management Science, Vol.28, No.3, März 1982, S.260–275.
Formal findet diese Anpassung durch Einführen eines Lagrangeparameters statt, der die Verletzung der Konsistenzbedingung bezüglich aggregierter und disaggregierter Lagerbestände bewertet. Eine ähnliche Vorgehensweise wählt GRAVES auch zur Losung des Losgrößenproblems bei mehrstufiger Produktionsstruktur. Vgl. hierzu GRAVES, Multi-Stage Lot-Sizing: An Iterative Provedure, in: Schwarz (Hrsg.), Multi-Level Production/Inventory Control Systems: Theory and Practice, North Holland 1981.
DEMPSTER et al. sehen in der Bewältigung der Unsicherheit einen zentralen Grund für den Aufbau hierarchischer Planungssysteme, vgl. Dempster et al., Analytical Evaluation of Hierarchical Planning Systems, Operations Research 29(1981), S.707–716.
Vgl. SCHNEEWEISS, Der Zeitaspekt in der Planung, in: HAX et al. (Hrsg.), Zeitaspekte in betriebswirtschaftlicher Theorie und Praxis, Stuttgart 1989, S.9.
Zur Definition des Begriffs ‘Flexibilitätspotential’ vgl. ebenda, S.14 bzw. SCHNEEWEISS, Planung Bd.2, S.127.
Eine solche Vorgehensweise setzen beispielsweise WILD et al. recht erfolgreich ein. Vgl. WILD et al., Flexibilisierung der Personalkapazität durch zeitliche und räumliche Umverteilung, in: SCHNEEWEISS, CH., (Hrsg.), Kapazitätsorientiertes Arbeitszeitmanagement, Heidelberg 1992.
Diese Vorstellung liegt der Modellierung des Beispiels zur Personalkapazitäts- und Aushilfskräfteplanung (später in diesem Kapitel) sowie Kapitel 4 zugrunde.
Vgl. HAX/LAUX, Flexible Planung — Verfahrensregeln und Entscheidungsmodelle für die Planung bei Ungewißheit, in: ZfbF 24(1972), S.318–340.
Vgl. SCHNEEWEISS, Dynamisches Programmieren, Würzburg, Wien 1974.
EBENDA, S. 110.
Ein Beispiel zur Bewertung verschiedener Planungsverfahren im Bereich der Lagerhaltung anhand eines Flexibilitätsmaßes findet man bei KÜHN, Flexibilität in logistischen Systemen, Heidelberg u.a. 1989, S.81–83.
Vgl. GRAVES, Using Lagrangean Techniques to Solve Hierarchical Production Planning Problems, in: Management Science, Vol.28, No.3, März 1982, S.262.
Man lasse sich nicht durch den Index t irritieren. In der verwendeten Sprechweise kennzeichnet t den Realisationszeitpunkt, nicht den Entscheidungszeitpunkt.
Eine der beiden Disaggregtionsbedingungen (1.14, 1.15) ergibt sich automatisch in Verbindung mit der Lagerrestriktion und ist deshalb redundant. Sie wurde lediglich aus didaktischen Gründen in Modell (LG1) aufgenommen.
Vgl. HAX/CANDEA, Production and Inventory Management, a.a.O., S.402.
Vgl. BITRAN/HAX, Disaggregation and Resource Allocation Using Convex Knapsack Problems with Bounded Variables, in: Management Science Vol.27(1981), S.431–441.
Siehe S.20.
Dennoch zeigt KÜHN am Beispiel der Antizipation von Kosten für Eilmaßnahmen und Fehlmengen in einem Lagerhaltungsmodell, daß diese Vorgehensweise nicht nur zu einer einfachen Modellformulierung, sondern auch zu günstigen Ergebnissen führt. Vgl. KÜHN, Flexibilität in logistischen Systemen, a.a.O., Kapitel 5.
Vgl. LIESEGANG, Modelle zur Koordination von Grob- und Feinplanung in der Sortenfertigung, in: KREIKEBAUM et al., (Hrsg.), Industriebetriebslehre in Wissenschaft und Praxis, Berlin 1985, S.267–287 bzw. LIESEGANG, Aggregierte Kostenfunktionen der Lagerhaltung bei hierarchischen Produktionsplanungssystemen, in: HAX et al. (Hrsg.), Zeitaspekte in betriebswirtschaftlicher Theorie und Praxis, a.a.O., S.203–214.
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Faißt, J. (1993). Hierarchische Planung. In: Hierarchische Planung unter Einsatz Neuronaler Netze. Schriften zur Quantitativen Betriebswirtschaftslehre, vol 6. Physica-Verlag HD. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95902-8_2
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