Zusammenfassung
Im Hochland von Papua-Neuguinea leben unter vielen Kriegerstämmen die Sambia. Bis ungefähr zum 10. Lebensjahr sind die Jungen und Mädchen in fast ausschließlicher Obhut ihrer Mütter. Sie werden intensiv und manchmal jahrelang gestillt und sehen ihre Väter, die unter sich in Männerhäusern leben, kaum. Danach werden die Jungen strengen, überaus grausamen und traumatisierenden Initiationsriten unterzogen, indem sie abrupt von ihren Müttern getrennt, in den Wald gejagt, ausgehungert und blutig geschlagen werden. Danach beginnt im Männerhaus die Einführung in die Sexualität, indem junge Männer Fellatio mit ihnen machen und sie deren Samen trinken müssen, der sie zu Männern machen soll. Mit ihren Müttern oder mit anderen Frauen dürfen sie über viele Jahre keinen Kontakt mehr haben. Frauen werden als unrein herabgesetzt und wegen ihres Menstruationsblutes gefürchtet, und die Macht der Männer wird verherrlicht [vgl. dazu Lidz u. Lidz (1992, S. 115–133), die sich auf die Studien von Herdt (1981, 1982, 1984) beziehen].
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Diepold, B. (1995). Zur Entwicklung der Geschlechtsidentität bei Jungen. In: Buchheim, P., Cierpka, M., Seifert, T. (eds) Teil 1 Konflikte in der Triade Teil 2 Spielregeln in der Psychotherapie Teil 3 Weiterbildungsforschung und Evaluation. Lindauer Texte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95727-7_7
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