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Nutzung Erneuerbarer Ressourcen

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Umweltwissen

Übersicht

Das Prinzip der nachhaltigen Nutzung erneuerbarer Ressourcen für die Ver- und Entsorgung von Organismen und Ökosystemen hat die Natur vor etwa 4 Milliarden Jahren auf der Erde entwickelt und seitdem konsequent durchgehalten. Unter dem Zwang dieses Prinzips haben sich Organismen in einer ungeheuren arbeitsteiligen Vielfalt entwickelt, die die effiziente Nutzimg der Sonnenenergie in den Nahrungsketten und die vollständige Rezyklierung von Stoffen in den Ökosystemen sicherstellt.

Für eine erdgeschichtlich sehr kurze, für die Umwelt aber äußerst folgenreiche Zeit hat die Menschheit die Erde bewirtschaftet, ohne sich am Prinzip der Nachhaltigkeit zu orientieren. Diese Zeit geht — zwangsläufig — ihrem Ende zu. Wir müssen lernen, in jeder Beziehung nachhaltig mit der Umwelt umzugehen. Sie kann uns auf Dauer mit Rohstoffen, Energie, Wasser, Abfallentsorgungskapazität und frischer Luft versorgen. Zxun nachhaltigen Umgang zählt auch der Schutz der Arten — und nicht nur um ihres (aktuellen oder potentiellen) ökonomischen Wertes willen.

Der wichtigste Bereich der menschlichen Versorgung — die Nahrungsmittelproduktion — beruht auf der Nettoprimärproduktion von Pflanzen und setzt damit eine Mindestanbaufläche pro Mensch voraus. Aber auch große Mengen erneuerbarer Rohstoffe (Holz, Fasern, Zellstoff, Papier, Baustoffe usw.) und Energieträger (Holz, Pflanzenreste, Dung) entstammen direkt oder indirekt dieser Pflanzenproduktion.

In Zukunft wird die Menschheit in steigendem Maße auf erneuerbare Rohstoffe und Energieträger aus diesen Quellen angewiesen sein (u.a. Energie aus Biomasse, Holzchemie, Bau- und Kunststoffe). Dauerhaft hohe Erträge setzen dabei die Nachhaltigkeit der Nutzung (Nährstoff-Rezyklierung, Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, Verhinderung von Erosion, Erhaltung der Wasserhaltefähigkeit usw.) voraus.

Fast alle heute verbreiteten Systeme der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung erfüllen die Bedingungen der Nachhaltigkeit nicht oder nicht mehr. Mit der Zunahme der Weltbevölkerung wird damit der Druck auf die Ökosysteme ständig stärker, was unter heutigen Bedingungen zum beschleunigten Verfall der ökologischen Tragfähigkeit und der Nachhaltigkeit führt.

Diese Entwicklung ist nicht unausweichlich; eine nachhaltigere und ausreichende Versorgung mit Naibrung, Rohstoffen und Energie aus der nachwachsenden Quelle ‘Biomasse’ ist bei weiser Nutzung der Ökosysteme, der Rohstoffe und der Energieträger auch bei relativ hoher Weltbevölkerung möglich. Allerdings darf diese nicht mehr wesentlich anwachsen.

Obwohl die nördlichen Industrieregionen der Welt mit Niederschlägen um 700 mm pro Jahr mit Wasser gut versorgt sind, führt die Wassernutzung durch Haushalte, Industrie und Landwirtschaft doch an vielen Stellen zu Knappheit und zu Umweltbelastungen, die auf die Ökosysteme der Binnengewässer und der Meere durchschlagen. Mit zunehmender Produktion, zunehmendem materiellen Lebensstandard und wachsender Bevölkerung steigen bisher noch diese Belastungen.

Auswirkungen auf Ökosysteme und auf die menschliche Versorgung haben vor allem der steigende Verbrauch und damit die Verknappung, die Gewässerbelastung mit verschiedenartigen Schadstoffen, von denen einige nur sehr schwer abbaubar sind, und die Veränderungen der hydrologischen Systeme durch verschiedenartige wasserbauliche Eingriffe.

Belastungen und Veränderungen der hydrologischen Systeme sind deshalb besonders gravierend, weil i&e Komponenten meist sehr lange Zeitkonstanten (Verweilzeiten) haben (z.B. Grundwasserj Meer). Werden Ökosysteme beeinflußt, sind diese Veränderungen oft irreversibel. Ziel wissenschaftlicher und technischer Bemühungen muß es daher in Zukunft vor allem sein, nicht nur etwa auf die Reduzierung der Schadstoffeinleitungen hinzuwirken (wie heute), sondern Schadstoffe aus der Hydrosphäre (wie auch aus der Atmosphäre) völlig fernzuhalten und Wasser auf allen Stufen rationeller zu nutzen. Durch Mehrfach- und Kreislaufnutzung, durch intelligente Nutzungsverfahren und Vermeidung unvernünftiger Nutzungen lassen sich — bei gleichem Lebenskomfort- die Belastungen der Ökosphäre und der Hydrosphäre durch den verschwenderischen Umgang des Menschen mit dem Lebenselement Wasser erheblich vermindern.

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© 1994 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Bossel, H. (1994). Nutzung Erneuerbarer Ressourcen. In: Umweltwissen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95714-7_7

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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