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Bevölkerungsentwicklung und Populationsdynamik

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Umweltwissen
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Übersicht

Organismen, einschließlich des Menschen, sind auf Versorgung mit Stoffen und Energie aus ihrer Umwelt und auf die Abgabe von Abfallstoffen und Abwärme an die Umwelt angewiesen. Das gleiche gilt in noch stärkerem Ausmaß für technische Systeme.

Ökosysteme haben eine gewisse ‘Tragfähigkeit’, um Nutzungsbelastungen dieser Art in begrenzter Höhe dank ihrer regenerativen Fähigkeiten zu verkraften. Wird diese Grenze allerdings an einer Stelle überschritten, so kann es zum Zusammenbruch regionaler Ökosysteme kommen. Die auf die Funktionsfähigkeit dieser Ökosysteme angewiesenen Topulationen’ (Bevölkerungen) von Organismen, emschließfich menschlicher Bevölkerungen und ihrer technischen Systeme, brechen dann mit dem Zusammenbruch der ökologischen Ver- und Entsorgungsbasis ebenfalls zusaromen.

Die Belastung der Umwelt durch Ressourcennutzung und Abfallstoffe setzt sich aus zwei Faktoren zusammen: (1) Der spezifischen Umweltbelastung (pro Kopf), die eine Funktion der verwendeten Technft, der Kultur und der Siedlungsform ist, und (2) der absoluten Bevölkerungszahl einer Region. Selbst bei gleichbleibenden (spezifischen) Nutzungsbedingungen bedeutet eine Bevölkerungszunahme auch gleichzeitig eine Zunahme der Umweltbelastungen, und sie kann beim Überschreiten einer kritischen Grenze zum Zusammenbruch führen. Die Analyse der Bevölke- rimgsentwicklung gehört damit unausweichlich zur problemorientierten Umweltwissenschaft.

Während sich in einigen Industrieländern die Bevölkerungszahl stabilisiert, wächst sie in den meisten Entwicklungsregionen noch ständig weiter an. Zwar erscheinen die Zuwachsraten auf den ersten Blick klein, doch bahnt sich hier eme aus mehreren Gründen beunruhigende Entwicklung an: (1) Eine jährliche Wachstumsrate von 3 Prozent (wie sie sich heute in vielen Ländern noch findet) bedeutet eine Verdoppelung der Bevölkerung in 24 Jahren und eine Vermehrung auf das 20-fache in 100 Jahren. (2) Das Problem hat eine Zeitverzögerung von mehreren Jahrzehnten, da die hohe Kinderzahl von heute erst später als hohe Eltemzahl ‘Wirkung’ zeigen wird. (3) Mit zunehmender Industrialisierung sind — wenn es bei der heutigen verschwenderischen Technik bleiben sollte — besonders in den Entwicklungsregionen überproportional steigende Umweltbelastungen zu erwarten.

Hieraus ergibt sich eigentlich die Notwendigkeit, bereits Jahrzehnte im voraus zu denken und zu handeln, um in den meisten Regionen unerträglichen Zukimftsbedingungen und Zusammenbrüchen rechtzeitig vorzubeugen.

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© 1994 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Bossel, H. (1994). Bevölkerungsentwicklung und Populationsdynamik. In: Umweltwissen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95714-7_2

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