Zusammenfassung
Im 19. Jahrhundert waren Theorien über biologische Einflüsse auf die Ätiologie der Homosexualität weit verbreitet. In seiner Biographie Freud, Biologe der Seele erläutert Sulloway (1979), daß einige dieser Theorien die Idee beinhalteten, das männliche Gehirn entwickele sich irgendwie in einer weiblichen Weise. Freud unterzog die vorliegenden biologischen Befunde über das Sexualverhalten einer kritischen Durchsicht. Nach seinem Tode gab es jedoch einen großen Wissenszuwachs über die Auswirkungen der pränatalen zerebralen Steroidhormone auf das Verhalten. Diese Auswirkungen betreffen sowohl das sexuelle wie das nichtsexuelle Verhalten und sind für das Verständnis von geschlechtsspezifischen Unterschieden bezüglich des Verhaltens und der sexuellen Orientierung von Bedeutung. Seit dem Tod Freuds hat auch das Wissen über die Geschlechtsidentität erheblich zugenommen. Fortschritte auf dem Gebiet der Psychobiologie und in einigen Bereichen der Entwicklungspsychologie hinsichtlich der Geschlechtsidentität bzw. der Geschlechtsrolle ließen manche der Freudschen Auffassungen veralten. In diesem Kapitel werde ich einige seiner Ideen im Lichte der in den Kapiteln 2 und 3 besprochenen Forschungsbefunde erläutern.
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Friedman, R.C. (1993). Die drei Abhandlungen zur Sexualtheorie von Sigmund Freud. In: Männliche Homosexualität. Psychoanalyse der Geschlechterdifferenz. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95699-7_4
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