Zusammenfassung
In der Einladung zu dieser Tagung wurde gefragt (Bühringer/Wanke), ob es gegenüber einer gegenwärtig bestehenden Tendenz zur Individualisierung der Behandlung von Abhängigen, basierend auf den heute stärker betonten Unterschieden in der Genese und Symptomatik, eine Position gibt, aus der heraus die Gemeinsamkeiten körperlicher, psychischer und sozialer Merkmale oder Funktionsstörungen bei der Substanzmittel-Abhängigkeit vertreten werden; es geht um die Frage nach gemeinsamen Grundstörungen, die — falls sie khnisch beobachtbar oder gar empirisch nachweisbar sein sollten — entweder disponierende oder auslösende oder modifizierende Faktoren einer Abhängigkeit oder aber deren Folgen sein könnten. Wir haben es übernommen, das Thema solcher Grundstörungen aus tiefenpsychologischer Sicht zu behandeln; wir möchten erörtern, ob es insbesondere gemeinsame psychische Merkmale oder Funktionsstörungen bei diesen Kranken gibt und falls es sie geben sollte — wie sie im Prozeß dieser Erkrankungen wirksam werden — ob disponierend, auslösend oder modifizierend — ob sie als Entstehungsbedingung der Krankheit oder aber als deren Folge zu verstehen sind.
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Heigl-Evers, A., Schultze-Dierbach, E., Standke, G. (1991). Grundstörungen bei Abhängigkeit und Sucht aus tiefenpsychologischer Sicht. In: Wanke, K., Bühringer, G. (eds) Grundstörungen der Sucht. Suchtproblematik. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95644-7_3
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