Verhaltenstheoretische Modelle zu den Grundstörungen der Sucht

Zusammenfassung

Bei jedem Thema der klinisch-psychologischen oder psychiatrischen Forschung, das sich die Frage nach den elementaren Störungen einer letztendlich als Pathologie betrachteten Symptomatik stellt, ist zunächst die Wahl des Forschungs- und Therapieansatzes ausschlaggebend dafür, welche Teilproblematik als Grundstörung betrachtet wird. Daher muß im Sinne Kuhns (1962) zunächst die Struktur der einer therapeutischen Richtung zugrundeliegenden Annahmen transparent werden, bevor über die Definition des Begriffs „Grundstörung“ ein Versuch unternommen wird, die Gemeinsamkeiten und die differentiellen Aspekte der verschiedenen Suchtphänomene für ihre Prävention und ihre Genese, Aufrechterhaltung und Therapie zu erläutern. Dies möchte ich im ersten Teil meiner Darstellung versuchen. Daran anschheßend sollen nach der Präzisierung dieses Begriffs die in der modernen psychobiologischen Verhaltenstheorie auffindbaren Modelle zu den verschiedenen Grundstörungsbereichen erläutert und anhand einiger Beispiele diskutiert werden.