Prognostische Kriterien bei spontanen intrazerebralen Blutungen — Untersuchungen an 287 Patienten

Zusammenfassung

Die Hoffnung, nach Einführung der Computertomographie in die Diagnostik spontaner intrazerebraler Hämatome anhand von Volumenmessungen rasch die Prognose der betroffenen Patienten beurteilen zu können, erfüllte sich nicht. Vielmehr wurde offensichtlich, daß weitere Einflußgrößen berücksichtigt werden müssen. Vor dem Hintergrund noch immer kontrovers geführter Diskussionen über das therapeutische Vorgehen, insbesondere über die Anwendung einer operativen Hämatomausräumung oder aggressiver Maßnahmen der medikamentösen Hirndrucksenkung, ist es aber erforderlich, Kriterien zu finden, die eine rasche Einschätzung der Situation gestatten. Die Wirksamkeit der verschiedenen Therapiemaßnahmen kann dann an vergleichbaren Patientengruppen überprüft werden. Mögliche Parameter sind die Größe der Blutung und deren Lage, der neurologische Aufnahmebefund, eine eventuelle Ventrikelbeteiligung, eine Mittellinienverlagerung, Alter, Geschlecht sowie Vorerkrankungen der Patienten. Sollten sich einige dieser Einflußgrößen als prognostisch aussagekräftig erweisen, wäre — wie z. B. bei der Subarachnoidalblutung mit Einteilung der Patienten in die verschiedenen Gruppen der Hunt-Hess- Skala — eine Klassifizierung der Kranken mit anschließender Zuweisung zu verschiedenen therapeutischen Strategien möglich.