Zusammenfassung
Der „Gestaltkreis“ nimmt im Gesamtwerk Viktor von Weizsäckers eine zentrale Stellung ein. Unter diesem Titel hat er die implikative Einheit von Wahrnehmen und Bewegen erläutert. Sein Anliegen war der Versuch, die Subjektivität in eine strukturelle Beziehung zur Umwelt zu stellen, um die in der Biologie und Medizin verfestigte Subjekt-Objekt-Spaltung in Frage zu stellen und zu überwinden. Die Gestaltkreisidee war vor allem der Leitfaden für ein — wie von Weizsäcker es nannte — „pathisches“ Menschenverständnis. Die Entwicklungsgeschichte dieser Idee reicht in Stufen über 20 Jahre hinweg von einer positivistischen Färbung bis zu ihrem anthropologischen Kern.
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Christian, P. (1987). Der „Gestaltkreis“ von Viktor von Weizsäcker. In: Hahn, P., Jacob, W. (eds) Viktor von Weizsäcker zum 100. Geburtstag. Schriften zur anthropologischen und interdisziplinären Forschung in der Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95500-6_9
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