Zusammenfassung
Die Beispiele sind bekannt:
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Der Bürger erhält ein Formular — sei es eine Rentenauskunft, einen Bauantrag oder eine Steuererklärung — und versteht nur schwer die Begrifflichkeit und die Reihenfolge der Angaben und Erklärungen, manchmal ist er auch erstaunt, bestimmte gleichbleibende Angaben jährlich wiederholen zu müssen.
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Ein Arbeitsvermittler erhält im Rahmen der computerunterstützten Arbeitsvermittlung über Bildschirm eine freie Stelle für eine Sekretärin oder einen Lagerarbeiter angezeigt, er schickt entsprechend den ausgewiesenen Anforderungen sehr qualifizierte Bewerber
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ohne Erfolg. Der Bildschirm zeigte ihm nicht an, daß nur eine „rothaarige“ Sekretärin - sie sollte „zum Inventar passen“ — oder nur ein Deutscher - auch kein Angehöriger eines EG-Staates - erwünscht sind.
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Ein rückkehrwilliger Ausländer fragt bei der Versicherungsanstalt unter Hinweis auf eine beabsichtigte Kur nach den Möglichkeiten der Beitragsrückerstattung. Anstelle über ihr informationstechnisches System - was möglich gewesen wäre - die Versicherungsnummer und amit für die Auskunft erforderliche weitere Daten zu ermitteln, fragt die Anstalt zunächst zurück nach der Versicherungsnummer. Nach Rückantwort informiert die Versicherungsanstalt den Versicherten, welcher zwischenzeitlich die Kur durchgeführt hat, daß aufgrund der Inanspruchnahme der Kur kein Erstattungsanspruch besteht <1>.
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Der Bürger erhält einen maschinell gefertigten Bescheid, welcher die zu berücksichtigenden Gesetze im Wortlaut - für den Bürger weitgehend unverständlich - abdruckt, im übrigen aber nur die In formation enthält, daß nach den getroffenen Feststellungen kein oder nur ein teilweiser Anspruch besteht.
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Ein Bürger zieht um und teilt dem öffentlichen Energieversor gungsunternehmen den letzten Zählerstand mit. Anstelle einer Abrechnung erfolgen zunächst weitere Abbuchungen für Vorauszahlungen von seinem Konto. - Erst nach drei Monaten erhält er eine maschinell gefertigte Schlußabrechnung, natürlich ohne Zinsgutschrift für zwischenzeitlich zuviel abgebuchte Beiträge.
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Anmerkungen
Gagel 1984, Anmerkung 101 vor $ 142
Vgl. auch Ossenbühl 1982, S. 468
Bundesrechnungshof 1983, S. 79
Horn 1983; Schäfer 1983
Vgl. dazu zum Beispiel Bethge 1982; Laubinger 1982; Goer-lich 1978; von Mutius 1982; Degenhart 1982
Hierzu Laubinger 1982
Vgl. zum Beispiel Häberle 1977
Laubinger 1982, S. 74 unter Hinweis auf die BVerfG-Rechtspre-chung; kritisch hierzu von Mutius 1982, S. 2156
Laubinger 1982, S. 78; Degenhart 1982, S. 2163
Zum Begriff Degenhart 1982, S. 880; Arndt 1983, S. 102 ff mit weiteren Nachweisen
Vgl. Arndt 1983, S. 84; Schenke 1982, S. 315 f
So auch Degenhart 1982, S. 884; Steinberg 1982, S. 620, 622 f; Schenke 1982, S. 315 f
Ossenbühl 1983
Wahl 1983, S. 155
Wahl 1983, S. 160 f
Der Gesichtspunkt der Verwaltungseffizienz im Sinne monetärer Größen wird bei Anerkennung weiterer Verwaltungsziele von Mutius 1982, S. 2151 betont. Effizient im Sinne von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit kann eine Verwaltung aber nur bei bei optimaler Erfüllung ihrer verfassungsrechtlichen und gesetzlichen Aufgaben handeln, wozu auch die verfahrensrechtlichen Regelungen gehören.
Gagel 1984, Anmerkung 3 vor $ 142
Im Anschluß an Gagel 1984, Anmerkung 18 ff vor $ 142
Hierzu Wolff und Bachof 1978, S. 333; Meier und Borgs 1982, Anmerkung 1 zu $ 10 VwVfG; knack 1976, Anmerkung 2 zu $ 10 VwVfG; Weides 1977, S. 29. Soweit gesetzlich die Verwendung von Vordrucken vorgesehen ist, handelt es sich in der Regel nur um Soll-Vorschriften (zum Beispiel $ 60 Absatz 2 SGB I); vgl. Dembowski und Schroeder-Printzen 1976, S. 360 zu $ 60 SGB I
Vgl. Kopp 1976, $ 64 Anmerkung 2
Vgl. Wolff und Bachof 1978, $ 156 IVc; Pestalozza 1977, S. 188 ff; Kopp 1976, Anmerkung 2 ff zu $ 24 VwVf6
Wolff und Bachof 1978, S. 334 ff; Weides 1977, S. 69; Badu-ra 1983, S. 341. Der Grundsatz der Vollständigkeit steht im Zu-sammenhang mit dem Untersuchungsgrundsatz und der Aufklärungspflicht der Verwaltung ($ 24 VwVfG, $ 20 SGB X)
So Knack 1976, Anmerkung 3.1 zu S 24 VwVfG; Pestalozza 1977 spricht von einem grundsätzlichen Typisierungsverbot, S. 189
Vgl. von Mutius 1982, S. 2150 ff
Gagel 1984, Anmerkung 158 f vor $ 142 AFG
Grimmer 1980 a, S. 8 f
Pietzcker 1983, S. 193 ff, hier S. 202
Vgl. hierzu Pickel 1982; Mandelartz 1983; Hufen 1982; Schenke 1982, S. 320
Knack 1976, S. 187 f; Badura 1983, S. 269; Wolff und Bachof 1978, S. 340
Vgl. Schäfer und Skorka 1979, S. 6 f
Gagel 1984, Anmerkung 101 vor $ 142 AFG, in Kritik von BSGE 52, 145, 149
Wolff und Bachof 1974, S. 420; Schenke 1982, S. 324 f
Vgl. Meier und Borgs 1982, $ 39 Anmerkung 19
Näher hierzu Heussner 1976 a, S. 120 (SGB 1976, S. 245 ff)
Siehe beispielsweise die Entscheidungen: BVerfGE 9, 20 (32); 22, 349 (367 ff); zur Differenzierung zwischen der Ebene der Gesetzgebung und der Verwaltung Pietzcker 1983, S. 199 ff
Pestalozza 1977, S. 188. Eine Kompetenz zur Typisierung und Standardisierung und zur Einschränkung der Anhörungs-und Begründungspflicht in der Massenverwaltung aus Gründen der Verwaltungseffizienz bei flankierenden Beratungsmaßnahmen nimmt an Wahl 1983, S. 179 f mit weiteren Nachweisen.
So der Versuch Isensees für die Steuerverwaltung, Isensee 1976
Horn 1978, S. 5 ff
Richtigerweise wird man hier, wenn die Bescheide aus sich heraus verständlich sind, auf eine Begründung verzichten können; vgl. Knack 1976, Anmerkung 2.3.3 zu $ 39
Vgl. Gagel 1984, Anmerkung 51 vor $ 142 AFG unter Verweis auf BSG vom 18. Mai 1983–6 RKa 18/80-
Gagel 1984, Anmerkung 44 vor $ 142 AFG
Siehe hierzu Grimmer 1983; Grimmer 1984, S. 28 ff; siehe aber auch Brinckmann 1984 b; Kubicek 1982; Heussner, Horn, Karlsen und Lenk 1978; Kuhlmann 1983; Grässle und Kumbruck 1984
Ossenbühl 1982, S. 466
Degenhart 1982, S. 873
Erg. Ossenbühl 1982, S. 471; Hufen 1982; von Mutius 1982; Krebs 1984
Näher hierzu Gagel 1984, Anmerkung 223 ff vor $ 142 AFG
Schmidt 1982, S. 83 f; Badura 1983, S. 352; Podlech 1972/1973, S. 160
Ossenbühl 1977, S. 83 ff und Ossenbühl 1968, S. 250 ff; Wolff und Bachof 1974, $ 24 II Nummer 2
Maunz 1981, S. 500; Ossenbühl 1977, S. 84
Ossenbühl 1978, S. 250 ff. In Erichsen und Martens 1983 gliedert Ossenbühl vor allem in organisatorische und verhaltenslenkende Vorschriften und letztere in norminterpretierende Vorschriften, Ermessensrichtlinien, Vereinfachungsanweisungen, Vorschriften über die Anwendung technischer Regeln und Standards sowie gesetzesergänzende Vorschriften (S. 85/86)
Schmidt 1982, S. 84; Ossenbühl 1983, S. 95
Heussner 1976 b
Degenhart 1982, S. 883
Hierzu schon Brinckmann, Grimmer, Lenk und Rave 1978
Zur Problematik von Praktikabilität als Rechtsbegriff Arndt 1983, S. 7 ff
So auch Wahl 1983, S. 176
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Grimmer, K. (1985). Verwaltungsverfahren — Pflichten der Verwaltung Beim Einsatz der Informationstechnologie. In: Reinermann, H., Fiedler, H., Grimmer, K., Lenk, K., Traunmüller, R. (eds) Öffentliche Verwaltung und Informationstechnik. Informatik-Fachberichte, vol 98. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95469-6_27
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