Zusammenfassung
Die humanistischen Ansätze wirkten bis zur Jahrhundertwende vor allem auflösend und zersetzend; neue Ziele und Lehrinhalte vermittelten sie eher indirekt. Die scholastische Gelehrsamkeit verfiel demgegenüber im Schulgezänk der Professoren, Rangstreitigkeiten und Disziplinlosigkeit bestimmten das Bild der Universität. Der alte Lehrbetrieb blieb weithin unangetastet. Reformversuche berührten nur die Oberfläche. So wurden 1518 die Disputationsübungen reformiert, indem man verbot, unanständige und schlüpfrige oder nebensächliche Fragen zu behandeln. 1520 beschloß die Artistenfakultät, eine neue Aristoteles-Übersetzung anfertigen und drucken zu lassen. So lange jedoch keine Reform des Theologiestudiums erfolgte, das auf dem Lehrinhalt der Artistenfakultät aufruhte, waren alle Reformen in dieser Fakultät ein bloßes Kurieren an Symptomen. Die Theologie wurde aber erst durch die Reformationsbewegung entscheidend herausgefordert.
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Classen, P., Wolgast, E. (1983). Blüte und Verfall (16.–18. Jahrhundert). In: Kleine Geschichte der Universität Heidelberg. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95427-6_2
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