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Empirisches zum Stichwort Gesetzesflut

  • Conference paper
Studien zu einer Theorie der Gesetzgebung 1982

Zusammenfassung

An Belegen von Klagen über die Gesetzesflut aus früheren Zeiten mangelt es nicht (1), diese Kritik hat aber besonders in den letzten Jahren an Bedeutung und Resonanz gewonnen (2). Viele dieser Klagen und alle mir bekannten Erklärungsansätze können sich aber nicht oder kaum auf zahlenmäßig abgesicherte und genügend differenzierte Erkenntnisse stützen und greifen gewissermaßen auf „Insiderwissen“ zurück. Das trifft auch für jene Autoren zu, die dem Phänomen der Gesetzesflut eher nur eine geringe Bedeutung beimessen (3), bzw. es für überschätzt halten (4).

Eingeklammerte Ziffern im Beitrag beziehen sich auf die Anmerkungen, S. 42–45.

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Anmerkungen

  1. Vgl. z.B. Peter Noll: Gesetzgebungslehre, Reinbek 1973, S. 1 67f.

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  9. Auch H.-J.Vogel führt den Abbau eines “Regelungsstaus” als Erklärung für Spitzen-Wachstumswerte in der Gesetzesproduk-tion an, aaO, S. 323.

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  13. Für die USA vgl. Donald L. Eilenstine/David L. Farnsworth/ James S. Fleming: Trends and Cycles in the Legislative Pro-ductivity of the United States Congress, 1789-1976, in: Quality and Quantity, 1978/1, S. 31 und für Frankreich Francois Goguel: Parliament under the Fifth French Republic: Difficultings of Adapting to a New Role, in: Gerhard Loewen- berg (Hg): Modern Parliaments. Change or Decline?, Chicago- New York 1971, S. 83.

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  14. Vgl. Dazu allgemein Kurt Kluxen (Hg): Parlamentarismus, Köln 1 977, S. 301 ff und für Österreich Peter Gerlich: Parlamentarische Kontrolle im politischen System, Wien-New York 1973, S. 173ff und Luise Fornleitner/Peter Gerlich/Paul Luif/Karl Ucacar: Die Transformation des österreichischen Parlamentarismus, Forschungsbericht des IHS, 3 Bände, Wien 1974.

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  16. Auch für die BRD läßt sich diese Tendenz mit Zahlen belegen. Vgl. Harald Kindermann: Entwicklungsstand legistischer Richt-linien des deutschen Sprachraums, in Th. öhlinger ( Red), aaO, S. 220.

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  17. D.L.Eilenstine/D.L.Farnsworth/J.S.Fleming, aaO, S. 39f.

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  18. Für Österreich vgl. insbesondere Karl Ucakar: Politische Le-gitimation und Parlamentarismus, in: ÖZP 1980/4.

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  19. Vgl. hier Peter Gerlich: Funktionen des Parlaments, in: Heinz Fischer (Hg): Das politische System Österreichs, Wien 1977.

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  20. Ivor Burton/Gavin Drewry: Legislation and Public Policy, London 1981, S. 261.

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  21. Ebenda S. 261f — Die in einer Legislaturperiode verabschie-deten Gesetze (Regierungsvorlagen) erfuhren in Großbritannien von der Gesetzgebungsperiode 1931-1935 bis zu der 1970-1974 eine Steigerung von 38%, von 196 auf 233 Gesetze.

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  22. Paradox, weil sich sein Name vom Wort parier ableitet, wäh-rend aber allgemein die Gesetzgebung als seine Hauptfunktion und das Reden als seine größte Schwäche angesehen wird. Gerhard Loewenberg: The Role of Parliaments in Modern Po-litical Systems, in: ders. ( Hg), aaO, S. 1.

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  23. Dazu Peter Gerlich: Parlamentarische Kontrolle, aaO.

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  25. Allerdings ist das Parlament im Bewußtsein der Bevölkerung — sowohl spontan als auch bei gründlicher Befragung — noch immer vorwiegend mit seiner Gesetzgebungsfunktion verankert. — Siehe Peter Gerlich/Karl Ucakar: Staatsbürger und Volks-vertretung. Das Alltagsverständnis von Parlament und Demokratie in Österreich, Salzburg 1981, S. 58 und S. 65. Mangels älterer Vergleichsdaten kann aber nicht gesagt’werden, ob nicht schon ein Wandlungsprozeß des Parlamentsverständnisses im Gange ist.

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  26. H.Neisser, aaO, S. 111

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  27. Diese Verschiebung im Gewicht der einzelnen Funktionen entspricht den von Michael Hereth (Die Öffentlichkeitsfunktion des Parlaments, in: PVS 1/1970, S. 31f) intendierten und als Kritik an der technischen Gesetzesfabrikation11 aufgezogenen Reformbestrebungen. In diesem Sinne auch Wilhelm Hennis: Reform of the Bundestag: The Case for General Debat, in Gerhard Loewenberg (Hg), aaO, S. 69ff.

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  28. Christian Starck: Übermaß an Rechtsstaat? in: Zeitschrift für Rechtspolitik 1979/9, S. 213; vgl. auch F.Goguel, aaO, S. 83.

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  29. Ekkehart Krippendorf: Internationales System als Geschichte, Frankfurt 1975, S. 13ff.

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  30. Horst Hasskarl: 16 Jahre Bundesrechtssetzung und ihre Schwerpunkte im Spiegel der Zahlen, in DÖV 1968/15-16, S. 560.

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  32. Vgl. H.Schäfer, aaO, S. 4; Ludwig Adamovich: Probleme einer modernen Gesetzestechnik, in: G.Winkler/B.Schilcher ( Red), aaO, S. 207.

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  33. P.Noll, aaO, S. 164.

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  34. P.Noll, aaO, S. 164f; H.-J.Vogel, aaO, S. 322.

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  35. Eine qualitative Analyse der Sozialgesetzgebung bietet Emmerich Talos: Staatliche Sozialpolitik in Österreich. Rekonstruktion und Analyse, Wien 1981.

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  36. H. Hasskarl, aaO, S. 560.

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  37. P.Noll, aaO, S. 164.

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  38. Vgl. Helmut Koziol: Entschuldbare Fehlleistungen des Gesetzgebers?, in: JBl 1976, S. 169; sowie W.Maihofer, aaO, S. 3 und insbesondere H.Honseil, aaO, S.14.

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  40. Vgl. dazu die Schlußbemerkung.

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  41. Günther Engelmayer: Paragrapheninflation, in: Der öffentliche Bedienstete 1979/4, S. 5.

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  42. H.Neisser, aaO, S. 112.

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  43. Hans R.Klecatsky: Was verlangt der Rechtsstaat heute?, in: ders: Der Rechtsstat zwischen heute und morgen, Wien u. a. 1967, ebenso Alfred Kobzina im von Klecatsky herausgegebenen Buch: Die Republik Österreich. Gestalt und Funktion ihrer Verfassung, S. 191 ff.

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  45. Vgl. dazu die Regierungserklärung der Regierung Klaus vom 20.4.1966, abgedruckt in: Erfolg für Österreich, Wien 1970, S. 11 und weiteres: Arbeitspapier des Bundeskanzlers Klaus (April 1966), abgedruckt bei A.Pelinka/M.Welan, aaO, S. 331ff, sowie zusammenfassend: Josef Klaus: Die “Ära Klecatsky” oder: Der Rechtsstaat ist nicht bequem, in: Ludwig Adamovich/ Peter Pernthaler (Hg): Auf dem Weg zur Menschenwürde und Gerechtigkeit, FS für Hans R.Klecatsky, Erster Teilband, Wien 1980, S. 415 - 430.

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  46. Ludwig Adamovich: Hoheitsverwaltung und Gesetz, in: Heinz Peter Rill (Red): Allgemeines Verwaltungsrecht, Wien 1979.

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  47. G. Loewenberg. The Role…, S. 6, dazu auch James Bryce: The Declihe of Legislatures, in: G.Loewenberg ( Hg), aaO, S. 21f.

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  48. Th.Öhlinger: Das Gesetz…, S. 30f.

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  49. Ebenda S. 31, Vgl. H.Fischer: Planung, S. 88.

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  50. Chr.Starck, aaO, S. 213; Ulrich Scheuner: Gesetzgebung und Politik, in: Michael Fischer u. a. (Hg): Dimensionen des Rechts. GS für Rene Marcic, Berlin 1974, S. 901; dazu auch Herbert Ent: Gesetzgebungsökonomie, in: Th.Öhlinger (Red), aaO, S. 73f.

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  51. Stephan Verosta: Außenpolitik, in: Erika Weinzierl/Kurt Skalnik (Hg): Das neue Österreich, Graz u. a. 1975, S. 100.

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  52. Es wurden nur jeweils die mit dem §-Zeichen gegliederten Rechtsquellen erfaßt, andere Gliederungseinheiten wurden nicht berücksichtigt. Die Tabelle gibt Werte wieder (100 Bundesgesetze eines Jahrgangs, Verordnungen eines Jahrgangs).

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  53. Vgl. grundsätzlich James OfConnor: Die Finanzkrise des Staates, Frankfurt 1974 sowie das Schwerpunktheft 1977/3 der ÖZP und das Sonderheft 1/1978 der Zeitschrift Leviathan.

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  54. Fritz Plasser/Peter Ulram: Unbehagen im Parteienstaat, Wien u. a. 1982, S. 42 — Diese Zuordnung von Staatsbegriffen zu den demoskopischen Ergebnissen hat vorwiegend heuristischen Wert. Inhaltlich wäre eine Zusammenfassung der Kategorien “Wirtschaftsstaat” und “Sozialstaat” zu der modernen des “Wirtschafts- und Sozialstaates” gerechtfertigt. Sozialstaatlichkeit soll heute, so die Perzeption der Staatsaufgaben durch die Bevölkerung, nicht (verkürzt) nur auf der Ebene individueller Absicherung im klassischen Sozialbereich ansetzen, sondern darüber hinaus (und teilweise substitutiv) auf der Ebene der allgemeinen Wirtschaftspolitik.

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  55. Ansätze für eine solche Politik in Österreich lassen sich etwa an Hand des Nachtschicht-Schwerarbeitergesetzes (BGBl. Nr. 354/1981) sowie an der Diskussion um das neue Wirtschaftsprogramm der Regierungspartei hinsichtlich der öffentlichen Investitionsförderung aufzeigen.

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Müller, W.C. (1982). Empirisches zum Stichwort Gesetzesflut. In: Kindermann, H. (eds) Studien zu einer Theorie der Gesetzgebung 1982. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95417-7_3

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