Zusammenfassung
Die Anwendung der Entspannung hat schon eine beachtliche Geschichte in Medizin, klinischer Psychologie und Psychiatrie. Die Pionierarbeit von Edmund Jacobson (1929) beschäftigte sich hauptsächlich mit der Untersuchung von Watsons Vorstellung, daß Gedanken und Gefühle in den peripheren Muskeln lokalisiert seien. Jacobson, der Arzt war, berichtete aber auch über therapeutische Erfolge, die durch Entspannung bei ängstlichen Menschen erzielt wurden. Unabhängig davon untersuchten Schultz und Luthe (1959) in Europa die praktische Anwendung des von ihnen so genannten „autogenen Trainings“ zur Reduzierung von Angst und zur Förderung des Wohlbefindens. In Amerika arbeiteten Haugen, Dixon und Dickel (1963) eine vollständige Therapie aus, die auf tiefer Muskelentspannung basiert. Auch Frauen, die nach der Methode der natürlichen Entbindung ein Kind geboren haben, sind mit der Entspannung vertraut, durch die nicht nur die Angst reduziert, sondern auch die Bewegung des Kindes durch den Gebärmutterhals erleichtert wird (Lamaze, 1958). Natürlich beruht auch Wolpes Technik der systematischen Desensibilisierung auf der Überlegung, daß die Entspannung der quergestreiften Muskeln angsthemmende Wirkung hat. In jüngerer Zeit ziehen Psychologen und andere, an Meditation und ähnlichen östlichen Praktiken Interessierte, eine Verbindung zwischen Muskelentspannung und Yogaübungen (z. B. Pfeiffer, 1967; Stoyva, 1968). Auch bei den altbekannten Versuchen der Menschen, durch Entspannung oder stille Versenkung zur Überwindung ihrer Ängste und zu Wohlgefühl zu gelangen, scheint das Interesse an transzendentaler Meditation eine Rolle zu spielen.
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Goldfried, M.R., Davison, G.C., Brengelmann, J.C. (1979). Entspannungstraining. In: Brengelmann, J.C. (eds) Klinische Verhaltenstherapie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95354-5_5
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