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Zusammenfassung

Der große Schöpfer des Schweizerischen Zivilgesetzbuches, Eugen Huber, hat nach abgeschlossener Gesetzgebungsarbeit „das Bedürfnis empfunden, sich über die Grundfragen der Rechtsordnung und der Gesetzgebung Rechenschaft abzulegen” (1)*. Für die Gestalt der Rechtsordnung stellte er dabei fest, daß nach der Art der Motivierung, der Formulierung und der Realisierung drei verschiedene Typen zu unterscheiden seien: der mstinktiv-primitiv-intuitive, der autoritativ-schablonenhaft-formalistische und der organisch-spekulativ-intellektuelle Typus. „Diese Gestaltungen unterscheiden sich durchaus nicht etwa rein zeitlich oder sind nicht schlechtweg Entwicklungsstadien der Rechtsgestalt, sondern Typen, die, wenn auch zu Zeiten die eine oder andere Gestalt vorherrscht, in Wirklichkeit gleichzeitig vorhanden sind und durch die Gesetzgebung je nach Bedürfnis zur Geltung gebracht wurden” (2).

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Anmerkungen

  1. Huber, E., Recht und Rechtsverwirklichung, Probleme der Gesetzgebung und der Rechtsphilosophie, 1921, X.

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  2. Huber, E., 335 ff.

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  3. Im schweizerischen Bundesstaat ist Rechtssetzung ein sehr komplizierter Vorgang, der sich in eine Reihe von Stufen gliedert, von denen jeder eine bestimmte Funktion zukommt und jede unerläßlich ist. Eichenberger, K., Von der Rechtssetzungsfunktion im heutigen Staat, in: Zeitschrift für schweizerisches Recht, 93, 1974, 21 ff.

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  4. Buser, W., Die Organisation der Rechtssetzung, ebenda 405 ff.

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  5. Bäumlin, R., Die Kontrolle des Parlaments über Regierung und Verwaltung, in: Zeitschrift für schweizerisches Recht 85, 1966, 259 ff.

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  7. Germann, O.A., Primat des Gesetzes, in: Probleme und Methoden der Rechtsfindung, 1965, 279 ff., 285 ff.; derselbe, Grundlagen der Rechtswissenschaft, 2. Aufl., 1968, 33 ff., 59 ff.

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  8. Huber, E. (N. 1), 337.

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  9. Germann, O.A., Richterrecht, in: Probleme und Methoden der Rechtsfindung (N. 4) 227 ff., 272 ff.; den., Durch die Judikatur erzeugte Rechtsnormen, 1976, 12 ff.; Liver, P., Der Begriff der Rechtsquelle, in: Zeitschrift des Bernischen Juristenvereins, 91 bis, 1965, 36 ff.; Meier-Hayoz, A., Der Richter als Gesetzgeber, 1951, 276 ff.; ders., Berner Kommentar zum Zivilgesetzbuch, Einleitungsband, Art. 1 ZGB (N. 251 ff., 311 ff., 474 ff.). Aus den richterlichen Präjudizien können sich — unter besonderen Umständen — Sätze des Gewohnheitsrechts ergeben (N. 242).

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  10. Ryffel, H., Grundprobleme der Rechts- und Staatsphilosophie, 1969, 429 ff.; Esser, J., Grundsatz und Norm in der richterlichen Fortbildung des Privatrechts, 1956, 283 ff.; Meyer-Cording, U., Die Rechtsnormen 1971, 69f.; Larenz,K., Methodenlehre der Rechtswissenschaft, 2. Aufl. 1969, 341 ff.

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  11. Ripert, G., Les forces créatrices du droit, 1955, 350.

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  12. Statt vieler Mayer-Maly, Th., Rechtskenntnis und Gesetzesflut, 1969,13 ff.; Simitis, S., Informationskrise des Rechts und Datenverarbeitung, 1970, 9 ff. Die amtliche „Sammlung der eidgenössischen Gesetze”, die nur die Rechtserlasse des Bundes umfaßt, wies 1974 2244, 1975 2589 und 1976 2866 Druckseiten auf! Renner, F., Die Normenflut als Gefährdung unserer Rechtskultur, in: Neue Zürcher Zeitung, 1975, Nr. 248, 35.

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  13. Huber, H., Recht, Staat und Gesellschaft, 1954, 5.

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  14. Noll, P., Gesetzgebungslehre, 1973, 165, 167.

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  15. Kaufmann, A., Gesetz und Recht, in: Rechtsphilosophie im Wandel, 1962, 135, 151–152.

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  16. Henkel, H., Einfühlung in die Rechtsphilosophie, Grundlagen des Rechts, 1964,18 ff., 115 ff.; Ripert, G. (N. 8) 135 ff., 142 ff.

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  17. Meyer-Cording, U. (N. 7) 10 f.; Walter, M., Topik und richterliches Recht, 1971, 38 f., 47 f.

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  18. Jaeggi, P., Grundfragen der Privatrechtsentwicklung, in: Das schweizerische Recht — Besinnung und Ausblick, Festschrift zur Landesausstellung 1964,153,162 ff.

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  19. Ripert, G. (N. 8) 350–351; Simitis, S. (N. 9) 33.

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  20. Eichenberger, K. (N. 3) 20, 26; Ryffel, H. (N. 7) 235 ff.: „Mit ‚Richtigkeit’ ist gemeint, daß die Rechtsnormen ‚gerecht’ ‚sachgemäß’, ‚sinnvoll’, ‚befriedigend’ oder ‚vertretbar’ sein sollen” (48).

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  21. Noll, P. (N. 11)164.

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  22. Ebel, Beobachtungen zur Gesetzestechnik im 19. Jahrhundert, in: Roedig, J. Studien (N. 3), 339.

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  23. Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 2. Aufl. 1967, 312 ff., 322 ff., 327 ff., 335 ff., 339 ff.

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  24. Ebel, F. (N. 19) 338, 347 N. 13.

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  25. Der Leitsatz lautete wie folgt (Ebel, F., 347 N. 14): „Sobald ein Satz dergestalt unmittelbar aus dem anderen folgt, daß jeder Mensch von gemeinen Fähigkeiten Sätze daraus von selbst herleiten wird, sobald ist es nicht nötig, diesen Satz ausdrücklich beizufügen. Sobald aber um einen Folgesatz herauszubringen, eine Reihe von Schlüssen erforderlich ist, sobald heischt es die Deutlichkeit, den Folgesatz als eine besondere Position wirklich zu exprimieren”.

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  26. Wolf, E., Große Rechtsdenker der deutschen Geistesgeschichte, 3. Aufl., 1951, 443–444; Conrad, A., Deutsche Rechtsgeschichte, Bd. II, 1966, 389–390.

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  27. Svarez bemerkte aber in der Vorrede der Schrift, daß er sich „unter Volk nicht den ganz gemeinen Mann gedacht” habe, vielmehr sei der Auszug: „für diejenigen Klassen von Staatsbürger bestimmt, die ohne eigentliche gelehrte Erziehung…..fähig sind, allgemeine Werte und Grundsätze, wenn sie in der leichten Sprache des täglichen Lebens ohne wissenschaftliche Einkleidung vorgetragen werden, zu begreifen und einzusehen” (gekürzter Abdruck aus „Unterricht für das Volk über die Gesetze”, in Wolf, E., Quellenbuch zur Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft, 1950,187).

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  28. Wolf, E., Große Rechtsdenker (N. 23) 451–454.

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  29. Wolf, E., Quellenbuch (N. 24), 184.

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  30. In seinem “Esprit des lois” war ein Kapitel enthalten, das in knapper, präziser Form allgemeine Direktiven “à observer dans la composition des lois” enthält. Darunter finden sich die berühmten Anweisungen: “Le style des lois doit être concis. Il doit être simple. Il est essentiel que les paroles des lois reveillent chez tous les hommes des mêmes idées. Les lois ne doivent pas être subtiles”. Gény, F., La technique législative dans la codification civile moderne, in: Le Code civil, 1804–1904, Livre du Centenaire, Bd. II, 1904, 1005–1006.

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  31. Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte (N. 20) 344; Gény, F., hat im zweiten Abschnitt der in N. 27 erwähnten Abhandlung, überschrieben “la technique législative du Code Napoléon” eine glänzende Analyse seiner rechtstechnischen Gestalt gegeben.

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  32. Ebel, F. (N. 19) 338–339.

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  33. Gény, F., (N. 27) 1009–1010. Er stellte im übrigen fest, daß die Redaktoren offensichtlich nicht von der Sorge um eine sorgfältig überdachte und konsequent ausgewählte Technik erfüllt gewesen seien, daß aber dem Gesetzbuch “une sorte de technique inconsciente, préparée de longue main par les coutûmes rédigées, les travaux de nos anciens auteurs, surtout les ordonnances royales, et plus directement par les lois révolutionnaires” zu Grunde liege, die ihm “l’unité, la concision, la clarté” verliehen habe (1002–1003).

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  34. Klein, F., Die Lebenskraft des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches, in: Festschrift zur Jahrhundertfeier des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches, Erster Teil, 1911, 31.

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  35. Ebel, F. (N. 19)339.

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  36. Kastner, O., Zur Gesetzestechnik des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches, in: Festschrift zur Jahrhundertfeier, Erster Teil, 533 ff., berichtete, daß sich in den Beratungsprotokollen der Gesetzgebungskommission wohl Erwägungen gesetzestechnischer Art vorfinden, daß aber kein eigentliches gesetzestechnisches Programm der Redaktoren überliefert sei (538–539).

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  37. Die Abhandlung ist wiedergegeben in Wolf, E., Quellenbuch (N. 24) 242–261.

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  38. Der Verfasser fügt aber einschränkend bei: „Eine so lichtvolle, populäre Darstellung aller Rechtsvorschriften, daß sie auch zur Belehrung der untersten Volkskreise ausreiche, läßt sich aber weder mit der Natur des Gegenstandes noch mit den übrigen Eigenschaften eines Ziviige-setzbuches vereinigen. Genug, daß es der Fassungskraft aller gebildeten Einwohner, bei denen man wenigstens die elementaren Rechtsbegriffe voraussetzen kann, angemessen ist.”

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  39. Die Schrift ist wiedergegeben in Stern, J., Thibaut und Savigny, Zum 100jährigen Gedächtnis des Kampfes um ein einheitliches bürgerliches Recht für Deutschland, 1914, S. 69–166.

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  40. System des heutigen römischen Rechts, Bd. 1, 1940, 38–44.

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  41. Wolf, E., Große Rechtsdenker (N. 23) 501.

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  42. Im 3. Abschnitt der Streitschrift unter der Überschrift: „Gesetze und Rechtsbücher”, wiedergegeben in: Stern, J. (N. 36) 80–86, auch abgedruckt in: Wolf, E., Quellenbuch (N. 24) 324–330.

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  43. Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit (N. 20) 348 ff., 372 ff., 430 ff.

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  44. Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit (N. 20) 462–464.

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  45. Gesamtdarstellung von Elsener, F., Geschichtliche Grundlegung, Rechtsquellen und kantonale Kodifikationen bis zum schweizerischen Zivilgesetzbuch, in: Schweizerisches Privatrecht, Bd. I, herausgegeben von Gutzwiller, M., 1969, 47 ff., 151 ff., 176 ff., 208 ff., 214 ff., 228 ff. Ebel, F. (N. 19) weist darauf hin, daß die Geschichte der Kodifikation in den schweizerischen Kantonen „ein hierzulande zu wenig beachtetes Gebiet” sei (341).

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  46. Wolf, E., Große Rechtsdenker (N. 23) 629–630.

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  47. Ihering, R. von, Geist des römischen Rechts auf den verschiedenen Stufen seiner Entwicklung, 2. Teil 2. Abteilung, 1958 (3. Auflage 1875 S. 322 ff.).

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  48. Wieacker, F., Privatrechtsgeschichte der Neuzeit (N. 20) 468 ff., 488 ff.

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  49. Larenz, K., Allgemeiner Teil des Deutschen Bürgerlichen Rechts, 1967, 19–25. Die Gesetzessprache ist auf den Berufsjuristen zugeschnitten und entbehrt deshalb der Anschaulichkeit und Gemeinverständlichkeit.

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  50. Schweizerisches Zivilgesetzbuch, Erläuterungen zum Vorentwurf des Eidgenossischen Justiz-und Polizeidepartmentes (verfaßt von Eugen Huber), Erstes Heft 1901, Einleitung 1–25. „Diese ‚Erläuterungen’ sind ‚Kommentar’, ‚Motiv’ und zugleich ‚Material’, mit dem die Bauleute an der Gesetzgebung weiterarbeiten werden” (1).

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  51. „Der verständige Mann, der es liest, der über die Zeit und ihre Bedürfnisse nachgedacht hat, muß die Empfindung haben, das Gesetz sei ihm vom Herzen gesprochen” (2).

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  52. Dazu kommen als „Eigentümlichkeiten” (14–18): Vermeidung längerer Artikel, Verständlichkeit und Lesbarkeit jedes einzelnen Artikels, Beifügung von Randtiteln (Marginalien) „als Bestandteile des Gesetzestextes”. Begriffe, die wiederkehren, sind — „soviel als es uns sprachlich geboten erscheint” — mit dem gleichen Ausdruck bezeichnet. Verwendung von Fremdwörtern nur da, „wo es sich um eingebürgerte Lehnworte handelt”, Vermeidung einer „nicht gebräuchlichen, nicht allgemein verständlichen Kunstsprache”. Sorgfältige Abstimmung des deutschen und franzosischen Textes.

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  53. Die Erfahrung hat gelehrt, daß das Fehlen eines Allgemeinen Teiles weder in der Praxis noch von der Doktrin als Mangel empfunden wurde. Der Verweis auf die allgemeinen Bestimmungen des Obligationenrechts über die Entstehung, Erfüllung und Aufhebung der Verträge, nach welchem diese auch auf andere zivilrechtliche Verhältnisse Anwendung finden, vermochte zu genügen. Friedrich, H.P., Berner Kommentar Einleitungsband, Art. 7 N. 29–30.

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  54. Egger, A., Kommentar Einleitung ZGB, 2. Auflage 1930, S. 25–80, dazu Gmür, R., Das Schweizerische Zivilgesetzbuch verglichen mit dem Deutschen Bürgerlichen Gesetzbuch, 1965, 32 ff.; Wieacker, F. (N. 20) hat die Schöpfung Eugen Hubers als „die reifste Frucht der deutschsprachigen Rechtswissenschaft des 19. Jahrhunderts in Gesetzesgestalt” bezeichnet (491). Auf die Nachteile der Methode und Technik Eugen Hubers — die Unbestimmtheit und Ungenauigkeit sowie die Beschränkung auf allgemeine Richtlinien oder Kriterien der Entscheidung — haben namentlich französische Rechtsgelehrte wie Francois Gény (N. 27), schon frühzeitig hingewiesen; sie werden auch in der neueren schweizerischen Literatur hervorgehoben (Liver, P., Berner Kommentar, Einleitungsband, 53–60). Gmür hat festgestellt, daß man „in der Schweiz seit eh und je mit einer wenig perfektionierten Ordnung im Ganzen doch zurecht gekommen” sei, aber es sei anzunehmen, daß die Schweiz „bei einer Neuordnung einzelner Materien häufig eine Gesetzestechnik anwenden wird, welche, ähnlich wie das BGB, nach möglichst großer Präzision und Vollständigkeit strebt” (194–195).

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  55. Gény, F., oben N. 27.

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  56. Die von F. Gény gemachte Unterscheidung zwischen “côté externe” und “côté interne de la technique législative” macht deutlich, daß „Gesetzestechnik in einem weiteren oder engeren Sinne verstanden werden kann. Im weiteren Sinne umfaßt sie alle Regeln, die bei der Rechtssetzung zu beachten sind, einschließlich der für die Methoden und das Verfahren geltenden Grundsätze. Im engeren Sinne werden darunter die Regeln verstanden, die für die Gestalt des Rechtserlassen maßgeblich sind. Müller, G., Richtlinien der Gesetzestechnik in Bund und Kantonen, in: Rödig, J., Studien (oben N. 3) 211–213 und N. 4–12; dieser Autor stellt fest, daß es noch einen engsten Sinn des Begriffes „Gesetzgebungstechnik” gebe, der lediglich die überwiegend formalen Regeln des äußeren Aufbaues und der Darstellung zu Erlassen umfasse. Liver, P., Begriff und System in der Rechtssetzung, in Probleme der Rechtssetzung, Referate zum Schweizerischen Juristentag 1974, 135, 148, hält mit Burckhardt, W., Methode und System des Rechts, 1936,109, 115, dafür, daß Begriff, Form und System nicht zur „Gesetzestechnik” gehören.

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  57. Die Kodifikationsbewegung ist auch in unserem Jahrhundert munter weitergeschritten; als bedeutendstes Ergebnis ist der italienische Codice civile von 1942 zu nennen. Egger, A., Wandlungen der kontinental-europäischen Privatrechtsordnungen, in: Ausgewählte Schriften und Abhandlungen, Bd. I, 1957, 239 ff. Es besteht jedoch m.W. keine vergleichende Darstellung der Gesetzestechnik der neuen Kodifikationen.

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  58. Bd. I 1914, Bd. II 1915, Bd. III 1921, Bd. IV 1924.

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  59. Liver, P. (N. 53) hat dieses Werk als „das wissenschaftliche Hauptwerk der Gesetzgebungswissenschaft” bezeichnet (187).

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  60. Bd. III 23.

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  61. Bd. III 45 ff. (Principaux procédés de la technique juridique), 94 ff. (Formalisme et publicité) 123 ff. (Du rôle des catégories réelles), 175 ff. (Construction juridique), 259 ff. (Présomptions et Fictions), 448 ff. (Langage, mots et phrases, instrument de la technique juridique), 493 ff. (Combinaison et mise en œuvre des procédés principaux).

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  62. Bd. IV 150. Mit den Auffassungen von F. Gény hat sich namentlich Jean Dabin, La technique de l’élaboration du droit positif, 1935, auseinandergesetzt.

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  63. Prinzipien der Gesetzgebungstechnik, in: Festschrift O.A. Germann, 1969, 159 ff.; Von der Rechtsprechungswissen schaft zur Gesetzgebungswissenschaft, in: Jahrbuch für Rechtssoziologie und Rechtstheorie, 1972, 524 ff.; Gesetzgebungslehre, 1973.

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  64. Noll, P., Gesetzgebungslehre (N. 60) 1992, unter Hinweis auf Walter, R., Die Lehre von der Gesetzestechnik, in: Österreichische Juristenzeitung 1963, 85 ff. Dieser Autor hat vier Prinzipien für die Gesetzgebungstechnik aufgestellt und sie bezeichnet als das ökonomische Prinzip, das Prinzip der Adäquanz, das Prinzip der Verständlichkeit und Präzision des Ausdrucks und das Prinzip der Kundmachung. Dazu Krüger, U., Der Adressat des Rechtsgesetzes, ein Beitrag zur Gesetzgebungslehre, 1969, 82 ff.

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  65. Vorstudien zu einer Theorie der Gesetzgebung, 1975, hervorgegangen aus einem 1974 durchgeführten Seminar, an dem auch Praktiker — Richter und hohe Justizbeamte — teilnahmen (Vorwort 9).

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  66. Rödig, J., Studien (N. 3). Der umfangreiche Band von mehr als 750 Seiten enthält die Referate und Diskussionsvoten, die an einer von Jürgen Rödig vorbereiteten und maßgeblich gestalteten, internationalen Tagung zur Theorie der Gesetzgebung gehalten worden sind.

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  67. Burckhardt, W. (N. 53) 16–17.

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  68. In der Schweiz ist das sogenannte vorparlamentarische Verfahren pragmatisch entwickelt und später durch „Richtlinien” der Bundesregierung vorläufig geregelt worden. Hug, W. (N. 3) 83.

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  69. Die Wertungsmaßstäbe und -zusammenhänge ergeben sich aus dem Grundgesetz der staatlichen Rechtsgemeinschaft und finden ihren Ausdruck in der Gesamtrechtsordnung. Für Canaris, C.W., ergibt sich die innere Folgerichtigkeit und Einheit des Systems aus den „Allgemeinen Rechtsprinzipien”, System-Denken und System-Begriff in der Jurisprudenz, 1969, 40 ff.

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  70. Noll, P., Gesetzgebungslehre (N. 60) 166, ist der Meinung: „Die Vermutung dürfte begründet sein, daß der gesamte Gesetzesstoff, der heute mit dem Anspruch auf Geltung vorlieģt, ohne Verlust an Entscheidungssubstanz durch eine systematische Bereinigung auf höchstens ein Drittel seines Umfanges reduziert werden könnte”.

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  71. In einer noch nicht publizierten Abhandlung „Generelle oder kasuistische Regelung, ein gesetzgeberisches Problem dargestellt am Beispiel des Eherechts” ist ein junger Schweizer Autor, R. Zaech, zur Überzeugung gelangt, daß Regelungsmaterien ohne besonderes Prävisions-Interesse generell, Regelungsmaterien mit besonderem Prävisions-Interesse dagegen kasuistisch zu ordnen seien.

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  72. In der Schweiz sind im Bund und in einzelnen Kantonen „Richtlinien der Gesetzestechnik” erlassen worden, dazu bestimmt, „den mit der Ausarbeitung von Erlaß-Entwürfen betrauten Beamten und Behörden die Grundregeln einer guten Gesetzgebung in Erinnerung zu rufen. Die Richtlinien des Bundes befassen sich zur Hauptsache mit Gesetzestechnik im engsten Sinne, die Richtlinien der nordwestschweizerischen Kantone mit Gesetzestechnik im engern Sinne. Müller, G. (N. 53) 213–215.

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  73. Krüger, U. (N. 61) 102 ff.

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  74. Über die Bereinigung des schweizerischen Bundesrechts auf Grund der Bundesbeschlüsse von 1946 und I967: NoE, P., Gesetzgebungslehre (N. 60) 239–241

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  75. Im Bericht der schweizerischen Bundesregierung über die Geschäftsführung im Jahre 1976 vom März 1977 berichtet das Justizdepartement, daß es „Grundsätze einer Rechtssetzungsmethodik” erarbeitet habe, weil die Anforderungen der Zeit eine „zukunftsbezogene Gesetzgebung” verlangen, „Rechtssätze, die unsere staatliche Gemeinschaft ordnen, sie zu tragen vermögen”. Die Grundsätze enthalten eine Reihe von Fragen: „zum einen, ob ein Erlaß mit höherstufigem Recht übereinstimmt, mit den Unterfragen nach Gegenstand und Träger der Rechtssetzungskompetenz sowie nach Form und Verfahren; zum andern, ob ein Erlaß inhaltlich befriedigt, mit den Unterfragen nach Vollständigkeit, Eindeutigkeit, sachlicher und mitteilungstechnischer Richtigkeit” (107). Die Erarbeitung dieser „Grundsätze” geht offensichtlich auf die Referate zum Schweizerischen Juristentag 1974 zurück, die dem Thema „Probleme der Rechtssetzung” gewidmet waren (Zeitschrift für schweizerisches Recht, 1974 Bd. II 5–456).

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Hug, W. (1978). Gesetzesflut und Rechtssetzungslehre. In: Klug, U., Ramm, T., Rittner, F., Schmiedel, B. (eds) Gesetzgebungstheorie, Juristische Logik, Zivil- und Prozeßrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95317-0_1

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