Zusammenfassung
Die wichtigste Indikation zur Durchführung einer Ventrikulographie mit positiven Kontrastmitteln ist der Verdacht auf das Vorliegen eines raumfordernden Prozesses in der hinteren Schädelgrube. Dieser vom knöchernen Schädelgrund gebildete trichterförmige Raum wird nach oben vom kaum nachgiebigen Tentorium begrenzt. Infratentorielle Tumoren führen deshalb schon frühzeitig zu Massenverschiebungen in Richtung auf den Tentorj umschlitz oder das Hinterhauptsloch. Legt man von der Spitze des Tentoriums eine frontale Ebene durch das Hinterhauptsloch, so zeigt sich, daß anfangs die ventral davon gelegenen Prozesse die orale Massenverschiebung bevorzugen und später zum Hydrocephalus führen, dorsal davon gelegene die caudale Massenverschiebung mit rascherem Eintritt eines Hydrocephalus occlusus. Ein frühes Auftreten typischer neurologischer Lokalsymptome ist für den Bereich der hinteren Schädelgrube nur bei direkter Schädigung von Hirnnerven oder der langen Bahnen zu erwarten. Die übrigen raumfordernden Prozesse führen erst von einer Mindestgröße an, die etwa dem Komplementärraum (Ventrikel und Cisternen) von 5o cm3 entspricht, zu einer Dekompensation der Kleinhirnfunktion (157). Bei einem Tumor dieser Größenordnung besteht jedoch bereits eine erhebliche Behinderung der Liquorpassage, so daß die allgemeine Hirndrucksymptomatik und Einklemmungserscheinungen im Tentoriumschlitz oder Hinterhauptsloch das klinische Bild verwischen.
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Kunze, S. (1974). Pathologische Befunde. In: Die zentrale Ventrikulographie mit wasserlöslichen, resorbierbaren Kontrastmitteln. Schriftenreihe Neurologie / Neurology Series, vol 13. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95262-3_7
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