Zusammenfassung
Wie schon bemerkt, sind die Voraussetzungen, daß die Molekeln unabhängig voneinander herumfliegen und sich gegenseitig nur im Augenblick eines Zusammenstoßes beeinflussen, in Wirklichkeit nirgends vollständig erfüllt. Die Abweichungen, die ein reales Gas aufweist, sind von zweierlei Art: Einmal sind die Molekeln nicht punktförmig, sondern haben eine gewisse Ausdehnung, die wir ja schon zu etwa 10-8 cm Ø gefunden haben. Damit wird natürlich ihr freier Bewegungsraum eingeschränkt, und dadurch wird der Druck unter Umständen höher, als man nach der idealen Gleichung erwarten würde. Gleichzeitig aber üben die Molekeln, wenn sie einander nahe kommen, noch ehe sie sich berühren, Kräfte aufeinander aus, und zwar Anziehungskräfte. Über die Natur oder Ursache dieser Kräfte werden wir erst viel später etwas erfahren. Sie werden jedenfalls zur Folge haben, daß eine Molekel, die auf die Wände zufliegt, durch ihre anziehenden Nachbarn etwas zurückgehalten wird, daß also ihre Stöße auf die Wände sdiwächer und seltener werden, womit der Druck nunmehr kleiner ausfällt als erwartet. Beide Einflüsse können sidi die Waage halten, normalerweise aber ist bei großer Dichte die Anziehung überwiegend, bei kleiner Dichte die Raumversperrung.
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© 1969 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg
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Schwab, GM. (1969). Das reale Gas. In: v. Frisch, K. (eds) Was ist physikalische Chemie?. Verständliche Wissenschaft, vol 102. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95128-2_5
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