Zusammenfassung
Unsere Kenntnis der ägyptischen Mathematik beruht hauptsächlich auf zwei größeren Texten, einem heute in Moskau liegenden Papyrus (Abkürzung: M) und einem Papyrus des Britischen Museums, der nach seinem ursprünglichen Besitzer „Mathematischer Papyrus Rhind“ genannt wird (Abkürzung: R). Dazu kommen noch einige kleine Textfragmente in Berlin, London und Kairo. Der weitaus größte Text ist R. Er enthält über 80 Beispiele, abgesehen von den Rechnungen zur Bruchrechnung1. Es ist ein großer Papyrus von etwa 51/2 m Länge und 32 cm Höhe. M dagegen ist zwar ungefähr ebenso lang, aber nur 8 cm hoch. Er enthält etwas über 25 Beispiele. Beide Texte sind relativ gut erhalten, von M fehlt nur der Anfang. Alle diese Texte gehören im wesentlichen der Zeit des Mittleren Reiches an2 und sind selbstverständlich in hieratischer Schrift geschrieben. Diese Datierung hat aber keinen sehr großen Wert, denn alle derartigen Texte sind immer wieder abgeschrieben worden, ohne daß uns irgendwelche Hilfsmittel zur Aufhellung ihrer Vorgeschichte erhalten wären. Über das erste Entstehen der mathematischen Texte ist demnach aus unserem gegenwärtigen Quellenmaterial nichts Siecheres zu entnehmen.
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Literaturverzeichnis zu Kapitel IV
a) Zu § 1
Peet, T. E.: The Rhind mathematical papyrus. Liverpool: University-Press 1923.
Struve, W. W.: Mathematischer Papyrus des staatlichen Museums der schönen Künste in Moskau. Quellen und Studien zur Geschichte der Mathematik, Abtlg. A 1. Berlin: Julius Springer 1930. Vgl. dazu auch die Rezension von Peet in Journal of Egyptian Archaeology Vol. 17, 154 ff. (1931).
wird immer die grundlegende Bearbeitung von R bleiben. Eine neuere Bearbeitung ist
Chace, Bull, Manning, L. and Archibald, W. W.: The Rhind Mathematical Papyrus. Mathematical Association of America. Ohio: Oberlin 1929. — In ihr ist vor allem der Text photographisch reproduziert, ferner ein äußerst sorgfältiges und fast vollständiges Literaturverzeichnis zur gesamten ägyptischen Mathematik von Archibald.
Peet, H.: Mathematics in ancient Egypt. Manchester. The Bulletin of the John Rylands Library Vol. 15, Nr. 2 (1931). (Auch als Sonderdruck.)
Neugebauer: Arithmetik und Rechentechnik der Ägypter. QS B (V, 1) l, 301 ff. (1930).
b) Zu § 2
Neugebauer: Die Geometrie der ägyptischen mathematischen Texte. QS B (V, 1) 1, 413ff-(1930). Insbesondere zu M 10 außer Struve in (IV, 2)
Peet: A problem in Egyptian geometry. The Journal of Egyptian Archaeology Vol. 17, 100 ff. (1931).
c) Zu § 3
Neugebauer: Die Grundlagen der ägyptischen Bruchrechnung. Berlin: Julius Springer 1926. Dort ist die hier nur in ihren Grundzügen dargestellte Diskussion der 2/n-Tabelle in allen Einzelheiten durchgeführt. Ergänzungen dazu finden sich in (IV, 5).
Glanville, S. R. K.: The mathematical leather roll in the British Museum. The Journal of Egyptian Archaeology Vol. 13, 232 ff. (1927). (Ausführliche erste Publikation der S. 154f. besprochenen Londoner Lederrolle; nochmals auszugsweise als Anhang zu (IV, 3).)
Vogel, K.: Die Grundlagen der ägyptischen Arithmetik. München: Beckstein 1929.
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Neugebauer, O. (1969). Ägyptische Mathematik. In: Vorlesungen über Geschichte der antiken mathematischen Wissenschaften. Die Grundlehren der mathematischen Wissenschaften, vol 43. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95095-7_5
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