Zusammenfassung
Das Wirtschaftswachstum wurde schon von den Klassikern der Nationalökonomie auf die Kapitalbildung zurückgeführt. Während aber frühere Generationen eine nur vage Vorstellung davon besaßen, in welcher Weise und in welchem Ausmaß die Kapitalbildung das Wachstum bestimmt, ist in neuerer Zeit die Rolle der Kapitalbildung sehr viel genauer untersucht worden. Insbesondere hat man versucht, die Kapitalbildung gedanklich vom technischen Fortschritt zu isolieren. Bei dieser differenzierteren Betrachtungsweise stellte sich heraus, daß die Kapitalakkumulation zwar ein wichtiger aber nicht ein hinreichender Faktor für das Wachstum ist, daß andere Faktoren hinzutreten müssen. Veränderungen in der Rate der Kapitalbildung, so weiß man heute, haben in der Regel nur einen temporären Wachstumseffekt zur Folge.
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Literatur
So war es von Domar (1953) offenbar gemeint.
J. E. Meade (1962). Vorher sdion ähnlich R. M. Solow (1956).
Zur Begründung dieser Art der Messung vgl. P. A. Samuelson (1961/62).
Da in der Gleichgewichtsdynamik nur die Zusammenhänge zwischen Realgrößen behandelt werden, ist im I. Teil dieses Buches auch dann immer der Bestand an Kapitalgütern gemeint, wenn K gelegentlich vereinfachend als „Kapital” bezeichnet wird.
Die Produktion neuer Güter, die lediglich im gleichen Umfang, d. h. ohne den gesellschaftlichen Gesamtnutzen zu verändern, an die Stelle alter Güter treten, kann man dagegen nicht den Fortschritt bezeichnen, obschon eine Innovation im Sinne Schumpeters durchaus vorliegen kann.
Vielfach wird der Terminus induzierter Fortschritt auch verwendet, wenn sich für die Richtung des Fortschrittes Gründe angeben lassen. Diesen Fall könnte man als richtungs-induzierten Fortschritt bezeichnen.
Die Bezeichnungen „arbeitssparend” und „kapitalsparend” werden deswegen verwendet, weil durch einen arbeitssparenden Fortschritt bei einem konstanten Lohn-Zins-Verhältnis eine relative Verminderung des Arbeitseinsatzes eintritt. Ein kapitalsparender Fortschritt führt dagegen bei einem konstanten Lohn-Zins-Verhältnis zu einer relativen Verminderung des Kapitaleinsatzes.
Die englischen Bezeichnungen lauten „labor augmenting” bzw. „capital augmenting”.
Da der Harrod-nicht-neutrale Fortschritt in der weiteren Argumentation keine Rolle spielt, können wir seine Definition übergehen. Der interessierte Leser sei auf die schon zitierte Arbeit von F. H. Hahn und R. C. O. Matthews verwiesen.
Vgl. Formel (2) in Abschnitt IL
Wenn wir hier im Rahmen der Gleichgewichtsdynamik von der tatsächlichen Wachstumsrate sprechen, dann ist damit natürlich, das sei zur Vermeidung von Mißverständnissen hervorgehoben, immer schon eine gleichgewichtige Wachstumsrate im Sinne der post-keynesianischen Wachstumstheo-rie gemeint, in der Terminologie Harrods also die befriedigende Wachstumsrate, nicht seine tatsächliche Wachstumsrate.
Dieser Prozeß wird mathematisch durch eine Differentialgleichung beschrieben. Vgl. dazu J. E. Meade, a.a.O., S. 108 ff. Die Dauer des Anpassungsprozesses hängt weitgehend davon ab, mit welchem Tempo Kapitalgüter obsolet werden und ausscheiden müssen. Vgl. dazu K. Sato (1966), der die sehr pessimistische Einschätzung der Länge des Anpassungsprozesses durch R. Sato (1963) korrigiert.
Vgl. dazu E. S. Phelps (1962) und D. Hamberg (1963), für den Fall σ=l und allgemein D. Levhari u. E. Sheshinski (1967).
Das folgende Argument verdanke ich einer Anregung meines Kollegen Dr. H. Walter.
Vorausgesetzt wird dabei weitgehende Teilbarkeit der Kapitalgüter. Weiter darf die Realisierbarkeit des technischen Fortschrittes nicht von einer bestimmten Größe des einzelnen Kapitalgutes abhängig sein.
Beweise für die Stabilität wurden von E. M. Drandakis und E. S. Phelps (1964) und von P. A. Samuelson (1966) geliefert.
Werte der Substitutionselastizität, die kleiner als 1 sind, scheinen für die moderne Wirtschaft typisch zu sein. Vgl. dazu P. A. David u. Th. van de Klundert, a.a.O. für die USA und H. Hesse u. B. Gahlen (1967) für Deutschland.
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Neumann, M. (1968). Kapitalbildung und gleichgewichtiges Wachstum. In: Kapitalbildung, Wettbewerb und ökonomisches Wachstum. Heidelberger Taschenbücher, vol 40. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95058-2_2
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