Zur allergenen Wirksamkeit saprophytischer Sproßpilze des Intestinaltraktes

Zusammenfassung

Bei routinemäßigen Reihentestungen, die an der I. Wiener Univ.-Hautklinik seit mehreren Jahren bei verschiedensten Dermatosen durchgeführt werden, ergaben sich immer wieder positive Reaktionen auf Candidaantigen, die weder mit manifesten, noch mit katamnestisch erfaßbaren Candida-Mykosen in Übereinstimmung gebracht werden konnten. Da sie hingegen nicht selten mit anderen aus unerfindlichen Gründen positiven Reaktionen — so z. B. auf verschiedene Bakterien, meist Coli oder verschiedene Kokken—vergesellschaftet waren, wurden sie vorerst als unspezifisch angesehen und verworfen. Bei zahlenmäßigem Anwachsen der Untersuchungsergebnisse zeigten sich jedoch immer wieder auch isoliert positive Reaktionen, die überdies so außergewöhnlich heftig waren, daß an ihnen nicht länger vorübergegangen werden konnte. Diese speziellen Fälle wurden deshalb gesammelt und einerseits nach den in Behandlung stehenden Dermatosen, anderseits nach hervorstechenderen abnormen Befunden geordnet. Hierbei ergab sichbei den Diagnosen im ganzen zwar ein weites Spektrum, das nahezu sämtliche Hautkrankheiten umfaßte, quotenmäßig jedoch eine ganz außerordentliche Betonung der chronisch rezidivierenden Urticaria erkennen ließ. Noch interessanter erwies sich die Gegenüberstellung der positiven Testresultate mit den erhobenen pathologischen Befunden. Hier ergab sich eine ganz auffallende Korrelierung mit gastrointestinalen Dysfunktionen.